Shatkriyas – 6 Reinigungstechniken für den physischen Körper

Sitali-Armin-1Das Wort kriya bedeutet „Handlung, Aktivität“ und das Wort shat steht für „sechs“. Shatkriyas werden im Hatha Yoga die 6 Reinigungstechniken genannt, die wir euch im Folgenden vorstellen möchten.

Unser physischer Körper ist eigentlich ein sich-selbst-reinigendes System. Aber gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, dass wir diesen Reinigungsprozessen ein wenig nachhelfen. Denn die Natur hat wohl nicht vorgesehen, dass wir uns mit Abgasen umgeben, Aroma- und Konservierungsstoffe zuuns nehmen, viel Streß haben und uns ungesund ernähren. Außerdem kann es ja nicht schaden, wenn wir unseren Alterungsprozess ein wenig reduzieren indem wir dem Körper helfen, Stoffwechselabfallprodukte, Schlacken und andere Fremdkörper aus uns heraus zu befördern.

Kriyas sind in einigen Fällen ganz besonders wichtig:

  • bei einer Ernährungsumstellung (z.B von Mischkost auf vegetarisch oder von vegetarisch auf vegan)
  • bei Beginn einer intensiven Yoga-Praxis, insbesondere bei Pranayama
  • bei geistiger Trägheit, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Faulheit
  • und bei allen Arten von Krankheit, denn hier hat der Körper schon genug zu tun, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen.

Die Shatkriyas sind:

1. Tratak

Ist das Starren auf ein Objekt. Normalerweise wird eine Kerze dazu genommen. Es können aber auch andere Objekte gewählt werden. Tratak reinigt die Augen und entwickelt die Sehkraft. Man kann auch Variationen üben, z.B. das Schauen auf den Punkt zwischen den Augenbrauen (Shambhavi Mudra). Diese Variation aktiviert das Ajna Chakra und entwickelt Hellsichtigkeit. Das Objekt sollte ca. 1 – 5 m von Dir entfernt stehen. Die Übungsdauer beträgt ca. 1 – 30 Minuten, wobei Du ca. 2-3 Minuten auf das Objekt starrst – am besten ohne mit den Augen zu zwinkern – und danach das Nachbild vor dem geistigen Auge erscheinen lässt.

2. Neti

Neti ist die Nasenreinigung. Es gibt zwei Arten von Neti: Jala Neti, die Renigung der Nase mit Salzwasser und Sutra Neti, die Reinigung mit einem in Wachs getränkten Baumwollfaden. Hier kann man aber auch ruhig einen dünnen Katheter benutzen, denn man wieder reinigen kann.

3. Kapalabhati

Die Yoga Schnellatmung oder auch Feueratem genannt. Sie reinigt die Lunge, löst Ablagerungen auf den Lungenbläschen. Erhöht den Sauerstoffgehalt im Blut, renigt und regeneriert alle Zellen im Körper. Außerdem aktiviert sie das Sonnengeflecht und macht einen klaren Kopf.

4. Dhauti

Bei der Magenreinigung gibt es auch wieder zwei Arten. Die eine ist Hrid Dauti, bei der man eine Mullbinde schluckt und diese langsam aus dem Magen und der Speiseröhre hinauszieht. Die andere Variante – und wohl etwas gängigere – nennt sich Kunjar Kriya, die Wasserreinigung. Hierbei wird eine große Menge an Salzwasser getrunken und anschließend wieder ausgespeit.

5. Nauli

Ist die erste von zwei Kriyas zur Darmreinigung. Hierbei werden die geraden Bauchmuskeln benutzt um damit eine Art Mühlbewegung zu erzielen, die den gesamten Magen-Darm-Trakt durchknetet und somit für mehr Stoffwechselaktivität sorgt und die Stoffwechselabfallprodukte schneller heruaus befördert.

6. Basti

Die zweite der Darmreinigungen, die heutzutage im Prinzip mit einem Einlauf gleichzusetzen ist. Klassischerweise nutzt man ein eingefettetes dünnes Bambusrohr, welches man sich in den Anus steckt. Dann tritt man in hüfthohes Wasser und zieht mit Hilfe von Uddhiyana Bandha das Wasser in den Enddarm. Agni Sara hilft dann das Wasser zu verteilen, das man anschließend wieder ausscheidet.

Detailiertere Informationen zu den einzelnen Kriyas
https://wiki.yoga-vidya.de/Kriyas#Shatkriyas

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