Vier edle Eigenschaften auf dem spirituellen Weg

1aezShatsampat. Diese vier Eigenschaften gilt es immer wieder, zu kultivieren, in diesen Eigenschaften können wir wachsen im Lauf der spirituellen Entwicklung. Wenn ihr jetzt den spirituellen Weg praktisch geht… Wer von euch bleibt die nächsten Tage noch hier? Anders gefragt, wer fährt heute wieder nach Hause oder wo auch immer hin? Also, etwa die Hälfte fährt heute wieder zurück. Wie lebt man jetzt den spirituellen Weg? Ihr seid keine Anfänger auf dem spirituellen Weg, ihr habt ihn schon gelebt. Ich hoffe, ihr habt einige Anregungen bekommen, entweder festzustellen: „Ja, so wie ich den Weg bisher gegangen bin, ist gut. Jetzt gehe ich ihn mit neuer Energie und mit neuem Enthusiasmus und neuer Entschlossenheit und neuem Vertrauen und Hingabe.“ Andere werden hoffentlich Inspirationen bekommen, regelmäßig zu praktizieren. Und was gilt es, zu praktizieren? Man kann sagen, es gibt etwas, was man morgens macht, was man abends macht, was man dazwischen macht. Gut, Swami Sivananda hat gerne gesagt: „Beginne den Tag mit Gott, ende den Tag mit Gott und erfülle den Tag mit Gott.“ Aber es gibt auch eine schöne Reihenfolge: Beginne den Tag mit Gott. Also, wer bisher noch nicht so viel gemacht hat, macht erst mal das, dass er irgendetwas tut, was morgens euch zu einer Art Gottesbewusstsein führt. Das muss jetzt nicht gleich sein, dass ihr alle Himmelsglocken läuten hört. Es kann einfach sein, dass ihr morgens mit Asanas, Pranayama, Meditation – einer der drei oder alle drei – beginnt, das aber mit Bewusstheit macht und das mit dieser Sehnsucht nach der Erfahrung des Höchsten macht. Oder nicht nur Sehnsucht, vielleicht sogar andeutungsweise erahnt. Also, nicht nur mechanisch die Praktiken machen, wie ich schon mehrfach gesagt habe, obgleich mechanisches Ausführen der Praktiken ist besser als gar nicht. Und wenn man es mechanisch macht, hat man wenigstens die Gelegenheit, es öfters mal mit Herz zu machen. Währenddessen, wenn man die Praktiken gar nicht macht, dann gibt es auch keine Gelegenheit, sie mit Herz zu machen. Und ab und zu mal was zu machen und dann wieder nichts zu machen, ist jetzt für die spirituelle Entwicklung nicht so hilfreich. Man kann mal mehr machen und mal weniger machen. Und außerhalb von einem Ashram wird das vermutlich umso mehr sein, dass man mal mehr und mal weniger praktiziert, aber jeden Morgen etwas machen, was euch spirituell inspiriert. Wenn ihr das habt, dann folgt als nächstes, jeden Abend etwas machen, was euch spirituell inspiriert. Jetzt gibt es die Morgenmenschen und es gibt die Abendmenschen, manche praktizieren lieber morgens, manche lieber abends, manche Teile morgens, Teile abends. Wenn ihr lieber morgens praktiziert, dann praktiziert eben morgens mehr und abends etwas weniger. Wenn ihr lieber abends praktiziert, praktiziert eben abends mehr und morgens weniger. Aber macht es nicht, dass ihr morgens aufsteht, die Zähne putzt, frühstückt und dann fängt der Tag an. Also, für einen spirituellen Aspiranten sollte so was keine Option sein, um es mal krass zu sagen. Also, morgens aufstehen, Zähne putzen ist gut, dann macht irgendetwas, irgendeine spirituelle Praxis. Und dann kann man immer noch frühstücken usw. Die Zeit, die man sich dafür nimmt, ist es sehr wert. Und genauso auch, kommt nicht von der Arbeit, unterhaltet euch mit euren Kindern und eurem Partner und schaut fern, checkt Emails und guckt ein bisschen im Internet, und dann nachher lest noch im Smartphone Spiegel.de und geht dann schlafen oder so etwas, sondern irgendwas vor dem Einschlafen. Das muss auch nicht direkt vorm Einschlafen sein, wenn für euren Partner das wichtig ist, dass ihr was anderes macht direkt vorm Einschlafen, aber irgendwas davor, zwischen Tag und Nachtruhe. Und nach Möglichkeit beim Einschlafen ein Gebet oder ein Mantra. Dann hat man schon viel gemacht. Dann das nächste, fülle den Tag mit Gott. Also, das ist dann die dritte Sache von der Wichtigkeit her. Das dritte wäre, zwischendurch öfters mal irgendetwas tun, was euch an Gott erinnert. Ihr habt während dieser Woche mehrere Möglichkeiten bekommen. Ich habe euch ja zu einigem animiert, was ihr am Tag machen könnt. Und das geht nicht nur im Ashram, das geht auch, wo auch immer ihr seid. Zwischendurch ein Gebet, zwischendurch Schönheit wahrnehmen, zwischendurch euer Bewusstsein ausdehnen, zwischendurch verbinden mit anderen Menschen, im Sinne von: „Ich spüre das Göttliche in dir.“ Ein Mantra wiederholen, ist oft die einfachste Sache, immer wieder zwischendurch ein Mantra wiederholen.

Fortsetzung folgt –

Dies ist die 101. Folge der unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines spirituellen Retreats mit Sukadev Bretz im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Für die Erläuterung der Sanskrit Ausdrücke kannst du nachschauen im Yoga Wiki. Hier ein paar weiterf´ührende Links:

Umfangreiche Infos zur Yogalehrer Ausbildung

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