Körperliche und geistige Gesundheit durch Meditation

meditation2Kabat Zinn hat in seinen Forschungen festgestellt, für psychische und physische Gesundheit ist es unerheblich, ob jemand gut meditiert oder nicht. Es ist sogar unerheblich, ob ihm Meditation Spaß macht oder nicht. Es muss es nur machen. Das kann einem helfen, eine Verhaftungslosigkeit zu haben und gelassen täglich zu meditieren, egal, ob es mal schön ist oder nicht. Nichtsdestotrotz, wir wollen ja nicht einfach nur ein bisschen gesünder sein körperlich und psychisch, sondern wir wollen wirklich unsere Bewusstheit erweitern und letztlich wollen wir Gott erfahren, Brahman erfahren, Kaivalya erfahren, wie auch immer wir es ausdrücken wollen. Und dazu ist langfristig schon gut, es mit Enthusiasmus zu üben und sich immer wieder auch aufzuraffen, nicht nur dort morgens sich hinzusetzen und lustlos zu üben. Seit inzwischen zweiunddreißig Jahren, jeden Morgen Pranayama, jeden Morgen „Jaya Ganesha“, sogar wenn ich in Urlaub fahre, jeden Morgen „Jaya Ganesha“. Man könnte das einfach zur Gewohnheit werden lassen und der Geist kann sich ja wunderbar mit anderen Sachen beschäftigen. Mit der Zeit kann man meditieren, sein Mantra wiederholen und noch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft betrachten und vieles andere. Es gilt dann immer wieder, Tapas. Es heißt nicht einfach nur, Tagesablauf gestalten, es heißt nicht einfach nur, irgendwas praktizieren, sondern es heißt Tapas, Enthusiasmus, mit Hitze und Energie, letztlich mit einer gewissen Leidenschaft. Wobei es hier auch wieder eine Frage des Temperamentes ist. Es gibt Menschen, die haben halt ein hitzigeres Temperament, dann ist es ein bisschen hitzigere Praxis. Es gibt solche, die sind insgesamt gelassener, dann ist es insgesamt eine gelassenere Praxis, aber trotzdem, Hingabe muss dabei sein. Und zu allererst ist natürlich wichtig, dass wir überhaupt praktizieren. Aber dann sollte man nicht nur praktizieren, sondern wir sollten dann die Praxis füllen mit Bewusstheit, Konzentration, Intensität, Leidenschaft, wie auch immer ihr es nennen wollt. Und eine Hilfe dafür ist natürlich, in den Ashram zu gehen, dort wird meistens wieder der Enthusiasmus für die Praxis wieder neu geweckt. Mit anderen zu praktizieren, ist eine Hilfe. Ein Buch zu lesen über Heilige und Weise, kann eine Hilfe sein. Und sich nochmal bewusst zu machen: „Warum mache ich das überhaupt?“ Und manchmal zu beten: „Bitte, lieber Gott, lieber Meister – oder wie auch immer – göttliche Mutter, hilf mir, dass ich wieder konzentrierter dabei bin.“ Oder man kann sich selbst fragen: „Wie müsste ich denn praktizieren, dass ich es wieder mit mehr Hingabe und Enthusiasmus mache?“ Und dann dauern die Dürrephasen nicht zu lange. Aber nicht, dass ihr mich falsch versteht, besser man übt ohne Hingabe, als man übt nicht. Aber wenn man übt, dann immer wieder schauen: „Wie kann ich üben mit Hingabe?“

Fortsetzung folgt –

Dies ist die 75. Folge der unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines spirituellen Retreats mit Sukadev Bretz im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Für die Erläuterung der Sanskrit Ausdrücke kannst du nachschauen im Yoga Wiki. Hier ein paar weiterf´ührende Links:

Umfangreiche Infos zur Yogalehrer Ausbildung

Schreibe einen Kommentar