Spirituelle Entwicklung, Teil 4 Frieden

1abaSpirituelle Entwicklung, Teil 4 Frieden

Diese Shanti Mantras, die wir rezitiert haben, stammen ebenso wie die Mahavakyas aus den Upanishaden. Upanishanden, der letzte Teil der Veden, der vierte der vier Teile der Veden. Die Veden gelten als die wichtigsten ältesten Schriften. Die Veden sind bis heute die ältesten Schriften, die heute noch in Gebrauch sind, die heute noch als heilige Schriften gelten. Nach altindischer Tradition sind die irgendwann um 3500 v.Chr. niedergeschrieben worden. Die Indologen setzen sie ein bisschen später an, irgendwann zwischen 1500 und 1000 v.Chr., aber selbst damit sind sie sehr, sehr alt und älter als das Alte Testament, älter als alles andere. Und das Interessante auch bei den Veden, gerade die Veda Mantras werden noch genauso rezitiert wie früher. Es gibt zwar vier Sanskrit-Schulen, der Vyasa, der legendäre Sammler der Veden, der hat vier Haupt-Schüler gehabt und denen hat er die Vedas auf vier verschiedene Weisen weitergegeben. Dem einen lehrte er ganz besonders den einen Veda und die anderen etwas anders, und dem zweiten den zweiten, den dritten und vierten. So gibt es jeweils vier verschiedene Weisen, die Veden zu rezitieren, aber diese vier, die sind gleich seit Urzeiten. Und ich habe da mal so eine Hörsendung gehört von einem Oxford-Indology-Professor und der hat gesagt, das muss man sich mal vor Augen führen, wenn heute ein Pandit ein Veda Mantra rezitiert, dann ist das exakt so, wie vor 3000 Jahren. Das ist wie wenn man eine CD-Aufnahme hätte von vor 3000 Jahren. Und es gäbe nichts anderes, wo man wüsste, was Menschen vor 3000 Jahren gesprochen hätten. Das ist einzig auf der ganzen Welt, wo wir wissen, so wurde vor 3000 Jahren rezitiert. Gut, natürlich ist das jetzt nicht nur historisch und anthropologisch interessant, sondern warum wird es so rezitiert? Und warum hat man das nicht geändert, so wie vieles andere? Also, vieles andere wird ja anders rezitiert als früher. Angenommen, ihr versucht, Walther von der Vogelweide zu lesen, das vielleicht älteste Zeugnis deutscher Literatur, welches eine gewisse Verbreitung gefunden hat. Da können wir kaum was verstehen, es sei denn, man hat Germanistik studiert oder Deutsch Leistungsfach gehabt. Oder selbst Goethe könnten wir heute nicht wirklich verstehen. Vielleicht gerade so, aber man würde anders das aussprechen als wir ihn heute aussprechen. Vor Luther ist sowieso alles schwierig. Warum sind die Mantras so gleich geblieben? Sie sind deshalb gleich geblieben, weil der Klang der Mantras so wichtig ist, weil er diese Wirkung hat. Deshalb wird man nicht davon abweichen. Und so können wir sicher sein, wenn wir die Mantras genauso wiederholen, dann haben sie diese Wirkung.

– Fortsetzung folgt –

Dies ist die 25. Folge der unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines spirituellen Retreats mit Sukadev Bretz im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Für die Erläuterung der Sanskrit Ausdrücke kannst du nachschauen im Yoga Wiki. Hier ein paar weiterf´ührende Links:

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