Spirituelle Entwicklung, Teil 7: Wie entwickelt man Hingabe?

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Und dann wäre natürlich die Frage: Und wie kommen wir zu diesem Bhakti? Und viele von euch haben die Yogalehrerausbildung bei Yoga Vidya mitgemacht, da habt ihr von den neun Formen von Bhakti gehört. Die wenigsten werden sich noch genau daran erinnern, es sei denn, man hat selbst unterrichtet, dann behält man sich das typischerweise. Und manche haben die auch noch nicht gehört. Aber es ist hilfreich, es steht so in der Bhagavatam, einer Schrift über Bhakti Yoga, neun Weisen, wie wir Hingabe entwickeln können. Es beginnt mit Shravana, das heißt, Geschichten hören oder lesen über Gott und seine Heiligen. Das nächste ist Kirtana, das kennt ihr, singen. Dann gibt es Smarana, das heißt, sich an die göttliche Gegenwart zu erinnern. Smarana heißt eigentlich Erinnern. Dann Vandana, sich verneigen. Padasevana, wörtlich heißt das, Dienst zu Füßen Gottes, konkret heißt es, einen Altar zu pflegen. Dann Archana, rituelle Verehrung Gottes. Dann Dasya, Gott dienen im Alltag. Dasya heißt Diener. Sakhya, freundschaftliche Beziehung zu Gott pflegen, Nähe zu Gott entwickeln wie ein Freund. Schließlich Atma-Nivedana, Verschmelzung des eigenen Selbst mit Gott, vollkommene Selbsthingabe. Was heißt das jeweils konkret? Shravana, Geschichten über Gott und seine Heiligen lesen oder hören. So wie ich euch eben Geschichten von Swami Vishnu erzählt habe. So wie ich euch erzählt habe über Hiob oder über Kunti. Geschichten sprechen die Emotionen an. Menschen erzählen immer Geschichten, Menschen lesen Romane, gehen ins Kino usw. Der Mensch ist interessiert am Schicksal von anderen Menschen und das ruft Gefühle hervor, es gehört zum Menschsein dazu. Jetzt kommt es darauf an, welche Geschichten hören, lesen oder schauen wir uns an. Das führt zu unterschiedlichen Wirkungen. Und wenn wir das Gefühl von Bhakti erzeugen wollen, dann ist es gut, Geschichten zu hören, zu lesen oder als Video oder Filme anzuschauen über Manifestationen Gottes und seine Heiligen. So gibt es ja Bücher über Swami Vishnu, über Swami Sivananda, über Paramahamsa Yogananda, über Teresa von Avila, Therese von Lisieux, über Rumi, dem Sufiweisen, über die verschiedenen Zen-Meister, also die ganzen Zen-Geschichten, die Geschichten der Hasidim usw. All das hilft, das Herz zu öffnen. Und das, was auch heißt, wenn ihr irgendwo mal merkt, euer Herz ist irgendwo zu und ihr habt keine Freude, ist auch eine Möglichkeit, dann überlegt, mal so ein paar spirituelle Geschichten oder Biographien entweder zu lesen oder es gibt es ja jetzt auch im Internet, ihr braucht ja bloß irgendeinen Namen von irgendeinem Heiligen in Youtube einzugeben und dann findet ihr Originalfilme, Aufnahmen oder Lebensbeschreibungen usw. Wenn ihr Hindi kennen würdet, könntet ihr die ganze Mahabharata als Comic und als Schauspiel in Youtube sehen, manchmal gibt es die sogar mit englischen Untertiteln, so kann man die ganze indische Mythologie irgendwo finden. Das kann das Herz ansprechen. Es gibt indische Comics, die kann man ja inzwischen auch über das Internet sich bestellen, über alle Aspekte. Shravana, behaltet das so im Hinterkopf. Und gerade dann, wenn man sich mal einsam fühlt, gerade dann, wenn Gott weit entfernt sich anfühlt, das ist eine gute Sache. Kirtana macht ihr jetzt hier im Ashram etwas mehr vermutlich als zu Hause, Mantras singen, Mantras hören, und das geht natürlich sofort ans Herz und das erweckt Bhakti.

 

Fortsetzung folgt –

Dies ist die 44. Folge der unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines spirituellen Retreats mit Sukadev Bretz im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Für die Erläuterung der Sanskrit Ausdrücke kannst du nachschauen im Yoga Wiki. Hier ein paar weiterf´ührende Links:

Umfangreiche Infos zur Yogalehrer Ausbildung

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