Hilfspraktiken im Yoga

asana48Als nächstes gibt es Hilfspraktiken, welche helfen den Körper den Geist das Prana und die Emotionen, den Astralkörper alles auf die Meditation vorzubereiten.

Ich nenne es einfach mal Hilfspraktiken: dort gibt es drei Hauptpraktiken, welche?

–          Pranayama

–          Asana

–          Mantra singen  (Kirtan)

Gut, das sind Hilfspraktiken, wie lange sollte man die machen, und das ist jetzt Individuell, von einem hängt es von eurem Geschmack ab, dann hängt es von eurer Zeit ab, zum 3. hängt es von euren Enthusiasmus ab. Für Menschen mit mittleren Enthusiasmus, mittlere Zeit, gibt es die sogenannte 30, 30, 30 Regel, das heißt da wird die Meditation auf 30 Minuten erhöht, 20 Minuten ist so Minimum, 30 Minuten Meditation, 30 Minuten Asana, 30 Minuten Pranayama, ich nenne es auch gerne die Minimum 30, 30, 30 Regel. Ihr meditiert jeden Tag 30 Minuten, ihr macht 30 Minuten Asana und 30 Minuten am Tag Pranayama. Einmal der Woche könnt ihr auf Asana verzichten oder auch auf Asana und Pranayama verzichten, nur die Meditation machen, das kann sogar  bei den Asana Hilfreich sein einen Tag die Woche auszusetzen, oder 1 Tag die Woche nur entspannende Asana zu machen, kann sich der Körper auch etwas regenerieren. Wenn ihr mindestens 30 Minuten und mindesten 30 Minuten Pranayama und mindestens 20 – 30 Minuten Meditation, dort werdet ihr innerhalb eines Monats einen sehr bemerkenswerten Fortschritt feststellen. Nach 6 Monaten habt ihr eine Bestimmte Grad von Nadishuddi, das heißt Reinheit der Nadis, das ist irgend wie spürbar in der Energie die da ist, in der Klarheit des Geistes, in innerer Ruhe, in der Ausstrahlung die da ist. Es ist irgend etwas das so 6 Monate lang zu üben ausmacht, das heißt nicht dass ihr nach 6 Monaten aufhören sollt, sondern nach 6 Monaten seit ihr gefestigt. Und es heißt Minimum 30, 30, 30,  und wenn ihr dann als Gleichgewichtige Praktik täglich macht, dann könnt ihr auch mal einen Tag oder Wochenende mehr machen, das ist dann vollkommen ungefährlich.

Aber was macht man in 30 Minuten Asana, in 30 Minuten könnt ihr die Rishikesch Reihe üben, das ist durch aus möglich. Pranayama das ist vielleicht von den 3 am längsten erscheint, und wenn euch Pranayama nicht so ganz Fasziniert könnt ihr Pranayama auch etwas reduzieren. Aber ich bin ein großer Fan von Pranayama, für mich war Pranayama einer der großen Schlüssel zur Spiritualität, für mich war Pranayama, was für mich die Meditation ermöglicht hatte. Ich habe lange, so lange war es letztlich auch nicht, es waren so 2 oder 3 Jahre konnte ich nicht meditieren. Und jedem Menschen den ich getroffen habe, von dem ich gedacht habe er wüsste vielleicht was, habe ich immer gefragt wie kann ich meinen Geist unter Kontrolle bringen! Und irgend wann hat mir jemand gesagt mache viel Pranayama, dann habe ich gefragt wie viel, dann hat er gesagt so viel wie du kannst! Und dann fragte ich was? Solange du die Fortgeschritten Pranayama nicht kennst, Wechselatmung. Gut, dann habe ich sehr viel Wechselatmung gemacht. 1 Stunde Wechselatmung morgens, 1 Stunde Wechselatmung abends, später habe ich dann die Fortgeschrittenen Pranayamas gelernt. Ich habe mehrere Jahre 2-3 Stunden Pranayama täglich gemacht. Und dann nochmals 1988 ein paar Monate lang 8 Stunden Pranayama am Tag. Von dem zehre ich heute noch. Und eigentlich seit 19 Jahren mache ich jeden Tag mit ein paar kleinen Ausnahmen abgesehen mindestens 30 Minuten Pranayama, diese Regel halte ich seit 19 Jahren bei. Und das ist im Grunde genommen wenn ihr 30 Minuten habt, 3 Minuten Kapalabhati und 20 Minuten Wechselatmung, die Wechselatmung mit Bandhas und der Samanu Konzentration, in den Elementen ist alles drin, da habt ihr auch die energetische, emotionelle, die geistige volle Reinigung und Aktivierung drin, da ist sehr viel drin. Und wenn ihr mehr Zeit habt, dann könnt ihr auf die 30 Minuten Pranayama die Energieerweckungs-Übungen anfügen, oder die Mudras, und dort könnt ihr etwas auswählen davon was euch besonders gut erscheint. Ihr könnt auch mal viel, mal weniger machen, oder nur an einem Tag der Woche die Fortgeschrittenen Pranayamas. Oder wenn ihr merkt ihr könnt auch die Wechselatmung erhöhen, ihr könnt die Wechselatmung auf bis zu 2-3 Stunden erhöhen am Stück. Als ich diese 8 Stunden Pranayama gemacht hatte, das war in den ersten Wochen hauptsächlich die Wechselatmung, 2 Stunden Wechselatmung morgens, 2 Stunden Wechselatmung mittags, 2 Stunden Wechselatmung nachmittags und davor Kapalabhati, danach Ujjayi, Surya Bedha, Bhastrika. War eigentlich von den 8 Stunden Pranayamas 6 Stunden immer Wechselatmung.

Wenn ihr diese 3 Praktiken täglich macht, ihr braucht auch weniger Schlaf. Der Mehrheit wird es so auch gehen, wenn ihr diese 3 Praktiken macht, so in der Art, dann braucht ihr langfristig weniger Schlaf als früher.

– Fortsetzung folgt –

Dies ist Teil 2 einer unbearbeiteten Niederschrift der Mitschnitte eines Vortrags mit Sukadev Bretz im Rahmen einer Tagung über Kundalini Yoga. Für genauere Erklärungen der Sanskrit Ausdrücke kannst du nachschauen im Yoga Wiki. Hier ein paar weiterführende Links:

Umfangreiche Informationen zur Yogalehrer Ausbildung

Das ganze Yoga System in Kreisform aufgeführt

ab42Welche von allen Yoga Praktiken ist die Wichtigste, was ist das Herz des ganzen Yoga Systems, eigentlich nicht nur des Yoga Systems, sondern aller spirituellen Yoga Praktiken. Das ist die Meditation, ich spreche jetzt von Praktiken erst mal Meditation, man kann sagen Meditation ist das Herz des gesamten Yoga Systeme. Eigentlich ohne Meditation gibt es nicht wirklich einen spirituellen Weg, zum spirituellen Weg gehört die Meditation notwendigerweise dazu. Ein spirituellen Weg der nicht allein auf Glauben aus ist, sondern ein spiritueller Weg wo es um Erfahrung geht, da ist Meditation immer das Herz, das ist das Verbindente in allen spirituellen Systeme, egal wo auf der Welt, egal wie es genannt wird. Ob es stilles Gebet oder Meditation, Kontemplation, Sitzen, oder still sein wie auch immer. Ich gehe jetzt davon aus dass ihr Yoga vom spirituellen Standpunkt übt und dort ist die Meditation das wichtigste und Meditation sollte täglich geübt werden. Wie lange täglich? Mindestens 20 Minuten, ich werde naher noch darüber sprechen, werde sagen, werde Empfehlungen geben für den Aspiranten mittlerer Zeit, mittleren Enthusiasmus, den Aspiranten mit mehr Zeit, mehr Enthusiasmus und Aspiranten mit weniger Zeit oder weniger Enthusiasmus. Also jetzt für den mittlere Aspiranten und mittleren Enthusiasmus, mittel viel Zeit, ist eigentlich 20 Minuten Meditation das Minimum. Ich habe einige System studiert, das System übergreifend, nahezu alle Meditationslehrer die ich kenne, sagen für ihre, nicht für die Anfänger, die meditieren 3 Minuten jeden Tag das ist schon gut, aber für all die Jenigen für die es wirklich darum geht langfristig ihr Bewusstsein zu transformieren, 20 Minuten ist das Minimum. Und das solltet ihr heilig halten, das sollte für euch wichtig sein, das ist der Haltpunkt am Tag. Swami Sivananda hat mal gesagt, ich habe es euch schon gesagt, ich sage es nochmals: es mag Tag im Leben eines Aspiranten geben wo er keine Zeit hat zu Essen, es mag Tage geben wo man keine Zeit hat zu schlafen, aber es sollte keinen Tag eines Aspiranten geben wo er keinen Zeit hat zu meditieren. Meditation ist wichtiger als Essen, Meditation ist wichtiger als Schlafen. Und dann hat er gesagt: ein Tag ohne Meditation, ist zwei Tage verloren. Der Yogananda war noch radikaler, er hat gesagt ein Tag ohne Meditation ist 2 Wochen Rückschritt. Ihr könnt auch in den Asana meditieren, aber es ersetz nicht die Meditation im Sitzen mit geradem Rücken und Geist ruhig halten. Natürlich können Asana auch meditative Erfahrungen schenken, meditative Spaziergänge können Erfahrungen schenken. Richtige Karma Yoga Einstellung im täglichen Leben macht aus jeder Handlung Meditation, trotzdem wenn ich hier Meditation meine, kann ich es noch spezifizieren Sitzende Meditation. Selbst die Hatha Yoga Pradipika sagt: die wichtigste aller Asana ist Siddhasana, wisst ihr was Siddhasana ist? Selbst die Hatha Yoga Pradipika sagt das ist die wichtigste der Asana, die sollte man täglich praktizieren, selbst die Hatha Yoga Schriften an sich sagen; Meditation ist unabdingbar, sitzende Meditation. Ein echter Hatha Yogi wird kein Tag ohne Meditation verbringen, sonst ist er nicht wirklich ein Hatha Yogi.

– Fortsetzung folgt –

Dies ist Teil 1 einer unbearbeiteten Niederschrift der Mitschnitte eines Vortrags mit Sukadev Bretz im Rahmen einer Tagung über Kundalini Yoga. Für genauere Erklärungen der Sanskrit Ausdrücke kannst du nachschauen im Yoga Wiki. Hier ein paar weiterführende Links:

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Zwischenmenschliche Beziehung

1a........Mit dem Partner genauso. Man muss sich manchmal durchsetzen und manchmal auch nachgeben. Und manchmal ist es so, es gibt so eine Beziehungssache, der eine Partner gibt immer nach und denkt, das sei dem anderen recht so. Manchmal ist es gar nicht so, dann denkt vielleicht der Partner, der dann immer das Sagen hat, dem anderen ist die Beziehung nicht wichtig, der sagt immer nur einfach „Ja und Amen“. Und in anderen Sachen ist er gestalterisch tätig. Also auch hier, mal nachgeben, mal durchsetzen, und insgesamt aber wissen, jeder Mensch in zwischenmenschlicher Beziehung, im tiefsten Inneren sind wir alle Shiva, unendliches Bewusstsein, ganz tief im Inneren sind wir alle miteinander verbunden. Auf einer anderen Ebene sind wir alle Manifestationen von Shakti und damit göttlicher Energie. Und wir sind alle Teil des kosmischen Spiels. Und deshalb, auch wenn wir uns mal durchsetzen, mal nachgeben, tanzen wir letztlich miteinander auf einer relativen Ebene als Teil von Shakti, und das können wir als göttlich sehen, und auf einer höchsten Ebene sind wir stets eins, nicht nur verbunden, sondern eins.

Dies ist der letzte und daher abschließende Beitrag zum Thema „Shiva-Shakti-Philosophie für den Alltag“. Ein unbearbeiteter Mitschnitt eines Workshops mit Sukadev Bretz im Yoga Vidya Zentrum Essen. Mehr Informationen:

Das gemeinnützige Engagement

asana5Es ist nicht immer gut, sich immer durchzusetzen, manchmal muss man auch nachgeben. Und das gilt genauso in der Arbeit, es gilt im gemeinnützigen Engagement, es gilt, wenn man Yoga unterrichtet. Auch dort wird man manchmal auf die Vorschläge der Schüler eingehen und manchmal sagen: „So unterrichte ich. Und wenn es dir nicht passt, dann geh doch woanders hin.“ Auch das ist manchmal die Sonnenweise, wie man mit umgeht. Aber jeden Vorschlag abzublocken, ist auch nicht gut. Also, manchmal aufnehmen und manchmal gestalten. Manchmal ist es auch gut, Werbung zu machen, und manchmal, es nicht zu übertreiben. Nach außen und nach innen gestalten, loslassen, nachgeben, durchsetzen usw. Daraus besteht das Leben. Auch im Umgang mit Kindern, auch dort gilt es, mal als Eltern sich durchzusetzen und manchmal auch nachzugeben. Also, eine Weile war ja die antiautoritäre Erziehung in Mode, die ist inzwischen außer Mode gekommen. Aber das Gegenteil davon ist auch nicht gut. Vermutlich sogar, wenn man die autoritäre und die antiautoritäre in Reinstform in Vergleich setzen würde, ist vermutlich die antiautoritäre besser. Und will auch eben sagen, wenn man im Vergleich nimmt – manchmal wird gesagt, die arme heutige Jugend, die wird nicht mehr richtig erzogen. Dann frage ich mich: Wann wurde denn die Jugend richtig erzogen? Vielleicht Ende des 19. Jahrhunderts? Die sind dann in den ersten Weltkrieg gezogen. Vielleicht Anfang des 20. Jahrhunderts? Die haben dann die Schlachten der 30er Jahre veranstaltet. Vielleicht in den 10ern und 20gern, die haben den zweiten Weltkrieg geführt. Wann war es denn so viel besser? Meine persönliche Überzeugung ist, Kinder wurden noch nie so gut erzogen wie heutzutage. Es gab noch nie eine Zeit, wo es besser war. Egal, was die Leute in den Medien behaupten. Es war früher üblich, dass Kinder geprügelt, geschlagen wurden, im Zimmer eingesperrt wurden, und das war normal und hat niemanden aufgeregt. Es passiert heute leider immer noch, aber mindestens, wenn es rauskommt, regt es Leute auf. Nach diesem Meinungsstatement, man weiß, die autoritäre Erziehung, immer konsequent zu sein, ist auch nicht das Richtige, es ist auch nicht das Richtige, den Kindern immer nachzugeben, man muss als Erwachsener Dinge auch mal durchsetzen und manchmal muss man Kindern ihren Raum lassen. Manchmal muss man erklären, manchmal müssen wir einfach sagen: „Es wird gemacht, weil ich bin Mami oder Papi, und ich habe jetzt etwas mehr zu sagen und jetzt wird es halt gemacht. Und irgendwann kann ich es dir ja mal erklären.“ Also, manchmal das und manchmal nachgeben. Und aus diesem Sonnen und Mond ist letztlich eine gute Erziehung.

–          Fortsetzung folgt –

Dies ist der … Beitrag zum Thema „Shiva-Shakti-Philosophie für den Alltag“. Ein unbearbeiteter Mitschnitt eines Workshops mit Sukadev Bretz im Yoga Vidya Zentrum Essen. Mehr Informationen:

Gutes bewirken

sukadevÜberlegt das öfters, wer in einer Firma ist, ob er vielleicht doch ab und zu mal nach Aufstieg strebt, um mehr Gutes bewirken zu können. Oder wenn euch irgendwo die Politik nicht passt, die gemacht wird, gibt es zwei Möglichkeiten: Man kann sich ständig darüber beschweren oder engagieren. Und man kann sogar in eine Partei eintreten, auch diese Möglichkeit gibt es. Und heutzutage ist das viel leichter als früher, in einer Partei nach oben zu kommen, denn Parteien suchen Nachwuchskräfte. Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber irgendjemand in Bad Meinberg hat gesagt, man könnte sehr schnell Stadtabgeordneter werden, mindestens in einer Stadt wie Horn-Bad Meinberg. In Hamburg vermutlich nicht ganz so einfach, aber es gibt bestimmte kleinere Städte und da wäre es sogar ganz einfach, Bürgermeister zu werden. Ich weiß nicht, ob es das noch gibt, es gab irgendwelche Gemeinden, da gab es niemanden, der Bürgermeister werden wollte, sie mussten dann irgendwie kommissarisch von einem Beamten geleitet werden, weil niemand sich dafür zur Verfügung stellt. Die Politik sucht Nachwuchskräfte. Inzwischen gibt es ja sogar neue Parteien, wo gar keine Strukturen da sind, wo es vermutlich sehr einfach sein würde, wenn die es jetzt schafften, in den nächsten Jahren nicht zu viele Skandale zu haben, es gibt ja jetzt schon einige. Also, wie auch immer, wenn man was verändern will, und es ist gut, etwas verändern zu wollen, das nennt sich Sonne, müssen wir engagiert sein, müssen wir uns auch bemühen, müssen wir auch bereit sein, mal dort angegriffen zu werden, kritisiert zu werden und durchzusetzen.

–          Fortsetzung folgt –

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Verantwortung – Yoga gibt die Kraft

asanaEs ist gut, Verantwortung zu übernehmen. Und wenn man Verantwortung hat, dann muss man auch manchmal sich durchsetzen und da muss man auch wissen, man steht auch unter Feuer und… Das ist kein gutes Beispiel, wer weiß, was da eigentlich dahinter steht, aber mindestens steht man unter Kritik und das ist in heutigen Demokratien noch mehr als früher. Nur, wenn man was Gutes machen will, dann braucht es auch mal Durchsetzungsvermögen. Da könnt ihr öfters mal die nächsten Tage nachdenken, ob ihr vielleicht doch zu denen neigt, die zu häufig nachgeben und sich nachher darüber beschweren, dass die, denen man das Feld überlassen hat, es nicht so machen, wie man es gerne gehabt hätte. Das haben wir auch vor kurzem mal gehabt, in Bad Meinberg, da wurde einem, der der logische Teamleiter war, dem wurde die Teamleitung angeboten und er hat sie abgelehnt. Und nachher hat er sich ständig darüber beschwert, dass der, der dann Teamleiter wurde, die Teamleitung nicht richtig macht. Und dann mussten wir ihn mehrmals sagen: „Dir wurde sie angetragen. Du hast sie nicht übernommen. Es hat jemand anders sie gemacht, von dem wir wussten, dass er eben da noch hineinwachsen muss. Jetzt ist aber deine Aufgabe, den zu akzeptieren. Und wenn der was sagt, was dir nicht passt, dann mache es trotzdem. Es sei denn, es ist ethisch nicht verantwortbar, aber wenn es nur einfach zwei verschiedene Weisen sind, und das eine, denkst du, ist vielleicht besser als das andere, und wenn der andere deinen Rat nicht mehr hören will, weil er es inzwischen satt ist, dann musst du einfach tun, was er sagt.“ Dann muss man, wenn man schon einmal Mond gemacht hat, muss man öfters mal das weiter sein. Um dann bei der nächsten Gelegenheit zu schauen, vielleicht gibt es dann wieder die Gelegenheit, Teamleiter zu werden.

–          Fortsetzung folgt –

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Yoga und Ego

5Irgendwann vor vielen Jahren hat mich mal eine Frau gefragt, sie hatte Yogalehrerausbildung gemacht und war Gymnasiallehrerin, und sie hatte gesagt, ihr wäre die Leitung ihrer Schule angeboten worden. Ob sie das machen sollte oder nicht, würde sie jetzt überlegen. Und dann habe ich sie so gefragt, was das denn ist und ob ihr das Spaß machen würde, ob sie sich das zutraut, ob sie da schon einiges gemacht hat. Es kam dann irgendwie heraus, seit einigen Jahren hat sie einen Fortbildungslehrgang nach dem anderen gemacht, um die Schulleitung zu übernehmen. Sie hat auch festgestellt, Verwaltungsarbeit macht ihr durchaus auch Spaß. Denn ich habe es schon mal an einer Schule erlebt, da gab es einen begabten Lehrer, wirklich pädagogisch unglaublich gut. Ich habe bei dem ein paar Stunden gehabt, der hat sich dann immer als Vertreter irgendwo reingeschmuggelt, und das waren Erlebnisse, die Stunden mit ihm. Und dann wurde er irgendwann zum Leiter des Gymnasiums und ab da war er unglücklich. Er war nämlich ein toller Pädagoge, aber Administration hat ihm nicht gelegen. Gut, aber ihr schien das zu liegen. Dann habe ich sie nur noch gefragt, was sie denn noch davon abhalten würde. Dann hat sie erstens Angst gehabt um ihr Ego. Dann hat sie gesagt: „Ja, vielleicht wird mein Ego dann zu groß.“ Im Yoga geht es ja darum, das Ego zu verringern, und da weiß sie nicht, und zum zweiten, da muss man sich auch manchmal durchsetzen, dann wird sie ja die Vorgesetzte ihrer bisherigen Kollegen und dann gibt es manchmal Konflikte, vor denen hat sie zwar nicht unbedingt Angst, aber sie will ja eigentlich ein friedvoller Mensch sein. Für mich klang das so, als ob sie eigentlich das will und auch dafür geeignet ist. Ich habe ihr also geraten, den Job anzunehmen, denn seit Jahren arbeitete sie darauf hin. Ich habe dann auch eben ihr gesagt: „Und du kannst da ja viel Gutes bewirken und gestalten.“ Wenn man z.B. Yoga einführen will am Gymnasium, was wäre die beste Sache, um es machen zu können? Schulleiterin zu werden. Die Möglichkeit zu haben und sie nicht anzunehmen und nachher sich darüber zu beschweren, dass in der Schule zu wenig Yoga unterrichtet wird, ist zwar eine Weise, wie viele Menschen das tun, aber keine sehr hilfreiche. Dann habe ich sie dann öfters getroffen, inzwischen ist sie auch kurz vor der Pensionierung, das ist also schon lange her, aber es hat ihr viel Spaß gemacht. Sie hat tatsächlich Yoga eingeführt in der Schule, in vielerlei Hinsicht viel weniger, als sie gewollt hätte, weil es gibt doch noch andere Widerstände dagegen, aber sehr viel mehr als sie hätte machen können als einfache Gymnasiallehrerin oder sogar die Stellvertreterin.

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Shiva – Shakti Teil 3: Setze dich durch und gebe nach

shivaparwatiSetze dich durch und gebe nach

Dritten Aspekt von Shiva und Shakti, das ist Sonne und MOnd. Gut, Sonne und Mond – ihr kennt Hatha Yoga. Ha heißt Sonne, Tha heißt Mond. Ich werde gerade etwas Mondhaftes zu mir nehmen, nämlich Wasser. Und Sonne ist hier das Machtvolle, das Kraftvolle, das Gestaltende, das sich Durchsetzende, das Mutige und Mond ist das Beruhigende, das Nachgebende, das Verstehende, das Erfahrende, das sich Zurückziehende. Also, es hat eine gewisse Ähnlichkeit, wie diese hier, diese Dualität, Polarität, aber es sind auch zwei Weisen, wie wir auf Situationen im Leben reagieren können. Etwas geht schief. Was können wir machen? Wir können mit Sonne reagieren oder mit Mond. Sonne heißt, mehr anstrengen, gestalten und sagen, „jetzt erst recht“. Oder: „Wenn es so nicht geht, dann eben anders.“ Mond heißt, abwarten oder: „Es soll nicht sein. Ich lasse es lieber sein.“ Oder: „Ich ziehe mich zurück.“ Oder ihr habt euch gemeldet oder ihr habt irgendwo euch beworben für irgendeine Aufgabe, Projektleitung und jetzt gibt es jemand anderes, der auch Projektleiter sein will. Jetzt könnt ihr reagieren mit Sonne oder mit Mond. Mit Sonne, ihr könnt zeigen, warum ihr die geeignete Person seid. Und Mond heißt: „Ja, mache du ruhig mal.“ Oder ihr habt euch irgendwie auf eine gemeinsame Aktivität mit eurem Partner, eurer Partnerin gefreut, die ihr vorher ausgemacht habt, und jetzt sagt Partner, Partnerin: „Ich will was ganz anderes machen.“ Jetzt könnt ihr mit Sonne oder Mond reagieren. Mond wäre: „Ok, wenn du willst, machen wir das.“ Sonne heißt, man kämpft darum, was man vorher ausgemacht hatte. Was ist die bessere Reaktion? Es kommt darauf an. Beides oft. Manchmal hilft es sogar, erst nachzugeben und dann… Manchmal hilft, ein Schritt zurück und zwei Schritte nach vorne.  Und manchmal hilft es, erst reinzugehen, zwei Schritte nach vorne und dann einen Schritt zurück. Ich glaube nicht, dass es hilfreich ist, immer auf die gleiche Weise zu reagieren. Eine gewisse Beobachtung, meine ich machen zu können, dass Yogaleute oft eine Neigung zu haben, mehr als Mond zu reagieren. Ich weiß nicht, ob das nur ein Wahrnehmungsfehler ist. Und ich meine, manchmal reagieren Yogaleute zu viel auf Mondweise.  Man sagt ja gerne: „Der Klügere gibt nach.“ Aber angenommen, alle Klügeren geben immer nach, wer würde dann die Welt regieren? Die Dummen. Also angenommen, man wäre klüger. Nicht immer ist man ja klüger. Aber angenommen, man wäre klüger und überlässt dann immer den Dümmeren das Feld, dann darf man sich anschließend nicht darüber beschweren, wie das Umfeld gestaltet wird. Also, da muss man öfters darüber nachdenken. Und manchmal muss man überlegen, ist es jetzt klüger, zu gestalten, oder ist es klüger, nachzugeben. Und das ist in vielerlei Hinsicht das Richtige.

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Shiva – Shakti Teil 2: Sei verhaftungslos und finde das Glück im Inneren

shiva13Shiva – Shakti Teil 2: Sei verhaftungslos und finde das Glück im Inneren

Weg nach innen, nach außen, heißt aber auch, dass das Göttliche nicht nur im Innen zu finden ist, sondern eben auch im Außen. Und auch das können wir zu einer Praxis machen. Wir können zwischendurch die Schönheit genießen. Es gibt so viel Schönheit in der Welt. Eine Kerzenflamme ist schön. Die Weihnachtsbeleuchtung ist auch schön, oder? Ich nehme an, in Hamburg wird es jetzt auch schon Weihnachtsbeleuchtung geben, oder? Ich habe es gestern gar nicht so gesehen, wo wir entlanggefahren sind, aber in den Einkaufsstraßen sicher. In Bad Meinberg jedenfalls gibt es seit über einer Woche Weihnachtsbeleuchtung. Also nicht im Ashram, das wird noch etwas dauern, aber im Ort. Also, das kann schön sein. Wolken sind schön. Blauer Himmel ist schön. Sonne ist schön. Menschen sind schön. Hoffentlich findet ihr euren Partner schön, eure Kinder schön, eine Pflanze schön. Ein Teppich ist schön. Und es heißt so, Satyam Shivam Sundaram sind die drei Weisen, wie wir Gott erfahren können, neben vielem anderen. Satyam, die höchste Wahrheit. Shivam, das Liebevolle. Und Sundaram, die Schönheit. Und so könnt ihr auch das Göttliche im Außen wahrnehmen. Auch das ist wiederum eine kleine Übung, die könnt ihr jetzt auch gerade mal machen. Jetzt mal mit offenen Augen. Ihr könnt irgendwas anschauen, was vielleicht Schönheit ist. Auch euren Nachbarn oder die Wolken oder hier am Altar oder das Muster des Teppichs. Ihr könnt den Blick wandern und schweifen lassen und euch bewusst werden, hinter allem ist irgendwo dieses Göttliche. Also auch dazu eine Ermutigung, nehmt euch öfters am Tag Momente, das Göttliche im Äußeren so wahrzunehmen. Es entsteht dort auch so ein schönes Verbundenheitsgefühl, Liebe, Glück, wie auch immer wir es bezeichnen wollen. Das geht natürlich besonders leicht in den schönen Dingen, wenn jemand euch besonders gefällt, freundlich ist. Es geht aber auch bei anderen. Das nächste Mal, wenn jemand vor euch ist und der einen Wutausbruch hat, könnt ihr euch mal bewusst sein, was da alles Fantastisches passiert. Da ist schon manchmal eine ganz schöne Power dahinter. Wie ein Mensch von einen Moment auf den anderen sich verwandeln kann. Ihr könnt auch die Schönheit in dem Wutausbruch eines anderen mal wahrnehmen. Aber ihr müsst natürlich aufpassen. Wenn das euer Chef ist, dann macht ihr den noch wütender, denn der erwartet mindestens, dass ihr ein betropstes Gesicht macht. Das muss man dann auch manchmal machen. Auch der Partner erwartet, dass man irgendwie betroffen ist, wenn er schon sich die Mühe macht, einen Wutanfall zu kriegen. Das sollte man honorieren. Es gibt andere, wo man auch mal einfach die Großartigkeit eines Wutanfalls bewundern kann und darin das Göttliche sehen kann. Also auch hier könnt ihr mal überlegen. Also, Gott im Inneren, Gott im Äußeren.

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Identifikation mit Körper und Geist

3hWir können uns identifizieren und sagen, „ich bin das“, so weit kann es gehen. In jedem Fall können wir uns identifizieren und sagen: „Das ist mein Auto.“ Ich habe da das große Glück, ich lebe in einem Ashram, wo doch der größte Teil von dem, was man hat, dem Ashram gehört und nicht einem selbst. Ich habe noch nie in meinem Leben ein Auto besessen, allerdings ein Fahrrad, und so ist dieses Gemeinschaftseigentum etwas, wo man lernen kann, es gehört einem nicht, wo man trotzdem feststellen kann, man kann sich trotzdem identifizieren. Als dann z.B. dieses  gute Auto, was ich nach Frankfurt regelmäßig genutzt habe, von einem anderen zu Schrott gefahren wurde, habe ich doch festgestellt, es hat mich etwas geärgert. Künftig hat es auch eine Viertelstunde länger gedauert, nach Frankfurt zu fahren. Aber meistens sage ich ja, eine Viertelstunde länger heißt, eine Viertelstunde mehr Zeit für sich, mehr Zeit für Mantrasingen oder andere Praktiken, die man im Auto machen kann. Ein bisschen Identifikation kann man sehen. Stärkere Identifikation kann zu großem Leiden führen. Das geht jetzt nicht nur mit dem Auto, es kann auch für eine Uhr gelten, es kann für ein Erinnerungsstück gelten, es kann auch für ein Kleidungsstück gelten. Menschen identifizieren sich mit vielem und hoffen, dass es dauerhaft ist.

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