Tipps zur Meditations-Praxis

Dann, wie lange meditiert? Erinnert euch, ich hatte euch da gesagt, es ist gut, sich etwas vorzunehmen und es ist gut, es so vorzunehmen, dass man es auch machen kann und wenn es für euch neu ist, dann könnt ihr z.B. jetzt schon irgendwas eintragen. Dann überlegt, was möglich ist, und dann halbiert die Zahl. Das wäre ein geeigneter Vorsatz. Und empfehlen tue ich bei all diesen spirituellen Praktiken eine gewisse Regelmäßigkeit. Jetzt angenommen, ihr wärt in der glücklichen Lage, ihr habt einen festen Arbeitsplatz mit festen Zeiten und vielleicht auch entweder keine sonstige Familie oder eine Familie, die auch ansonsten feste Zeiten hat, dann sollte es euch gut gelingen, dort eine Festigkeit einzubauen. Es sei denn, ihr selbst seid ein Mensch, der vom Temperament her unregelmäßig ist. Wenn ihr jemand seid, für den Regelmäßigkeit möglich ist, von der inneren Konstitution und von der äußeren Konstitution, dann ist es gut, ihr findet eine Regelmäßigkeit. Also z.B. jeden Morgen zur gleichen Zeit meditieren, jeden Morgen zur gleichen Zeit Asanas und Pranayama oder jeden Abend, eine Möglichkeit. Eine zweite Möglichkeit ist, und das ist heutzutage vermutlich die Mehrheit, dass Menschen nicht mehr diese Regelmäßigkeit haben, weil sie Schichtarbeit haben, weil sie unterschiedliche Zeiten haben, weil sie zwei Halbtagsjobs nebeneinander haben, weil der Mann mal dann und dann oder die Frau Zuhause ist, weil die Kinder mal früher, mal später zur Schule gehen. Und dann ist es gut, verschiedene Regelmäßigkeiten zu überlegen. Oder auch von der psychischen Konstitution her. Da könnt ihr jetzt auch schon überlegen: „Angenommen, ich habe Frühschicht, dann mache ich es so. Angenommen, ich habe Spätschicht, dann mache ich es so. Oder angenommen, ich habe meinen Morgen-Müdigkeitstag, dann mache ich es so. Und angenommen, ich habe meinen Morgens-Frischtag, dann mache ich es so.“ So nehmt ihr Rücksicht, sowohl, falls ihr selbst jemand seid, der eben durch psychische Situationen durchgeht, dann berücksichtigt ihr das, oder ihr habt verschiedene Tagesabläufe. Wenn ihr es einfach regelmäßig so macht, dann braucht man eben nicht mehr so lange zu überlegen, dann ist es einfach eine Gewohnheit. So wie die wenigsten von euch überlegen, ob sie morgens ihre Zähne putzen oder ob sie dreimal heute essen oder viermal, ob sie heute mal Mittagessen einnehmen oder nicht. Für die Mehrheit der Menschen ist das einfach zur Gewohnheit geworden. Es gibt Teile in der Welt, da essen die Menschen nur einmal am Tag und sind nicht am Rest des Tages hungrig. Es gibt Teile, da essen die Menschen zweimal am Tag. Gut, und es gibt Teile der Welt, da essen die Leute auch einmal am Tag, nämlich morgens von 08:00 Uhr bis abends um 22:00 Uhr immer wieder zwischendurch. Es ist eine Gewohnheit, will ich damit sagen. Und so könnt ihr diese Regelmäßigkeit machen und eine Empfehlung jetzt für Anfänger ist, jeden Tag etwas und einmal die Woche mehr. Sei es, jeden Tag nur zwei Minuten. „Ich setze mich zwei Minuten hin und meditiere.“ Oder, „eine Minute mache ich den Drehsitz nach rechts und eine Minute den Drehsitz nach links“. Aber etwas, was ihr täglich macht. Und dann einmal die Woche mehr und da könnt ihr auch sagen, wann. Viele von euch haben vielleicht eine feste Yogagruppe, wo sie einmal die Woche hingehen. Viele von euch haben irgendeine CD oder Yoga DVD mit der sie Yoga üben können. Und viele wissen auch schon so, was sie tun können.
Dann, ein weiterer Tipp ist auch, eben damit man die Praxis machen kann, ist eben am Anfang, sich die Dinge auswählen, die einem Spaß machen, und es kommt aber auch nicht darauf an, dass man sie gut macht, sondern es kommt darauf an, dass man sie macht. Also z.B. die Mehrheit wird feststellen, dass es leichter ist, solche Sachen morgens zu machen als abends. Aber fast alle werden feststellen, dass man morgens steifer ist als abends. Und es gibt jetzt manche Menschen, die machen deshalb keine Asanas morgens, weil sie nachmittags flexibler sind. Aber nachmittags haben sie keine Zeit und das führt dann dazu, dass sie selten üben. Aber wenn man jetzt sagt, die Vorwärtsbeuge bis hierhin morgens, hat eigentlich die gleiche Wirkung wie nachmittags bis hierhin. Es kommt also nicht darauf an, wie weit ich komme, sondern einfach, dass ich in die Stellung hineinkomme. Und angenommen, dass Sonnengebet ist zu anstrengend, dann lasse ich es halt weg. Angenommen, so zwei Minuten in der Vorwärtsbeuge zu sein, ist mir zu langweilig, dann ist man halt nur dreißig Sekunden drin und kommt dann zur nächsten Variation. Also zunächst, findet dort etwas, was euch liegt, und darauf aufbauend macht dann mehr.

(Fortsetzung folgt).

Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga SeminarDen inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.

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