Was im Leben wirklich wichtig ist

foto9Was im Leben wirklich wichtig ist, Teil 1

Was wirklich wichtig ist. Das ist vielleicht die wichtigste Frage überhaupt, die man sich regelmäßig stellen sollte. Ich komme jetzt gerade von einem Business-Yoga-Kongress. Bei Yoga Vidya Bad Meinberg haben wir so einen Business-Yoga-Kongress und da haben wir von verschiedenen Referenten einiges gehört. Dort gab es auch bekannte Vortragende, wie Rüdiger Dahlke u.a. Wir haben verschiedene Referenten gehabt, auch aus anderen spirituellen Traditionen, aus der Wirtschaft, aus der Wirtschaftspolitik, Gesundheitspolitik usw. Und ein Problem, das ja heute sehr stark auch in den Medien vertreten ist, ist Burnout. Inzwischen spricht man auch mehr von Boreout und auch von Getriebensein von Menschen. Eigentlich haben wir heutzutage so viele tolle Möglichkeiten, so vieles, was wir im Leben anstellen können, und darüber vergessen Menschen dann manchmal, was wirklich wichtig ist. Ich muss natürlich dazusagen, ich werde jetzt keinen weltanschaulich neutralen Vortrag darüber geben, sondern ich werde es vom klassischen Yogastandpunkt aus geben. Und die Yogis haben sich seit Jahrtausenden die Frage gestellt: Was ist wirklich wichtig? Und die Yogis haben diese Frage vor dem Hintergrund einer besonderen Tatsache gestellt, nämlich, Leben ist auf der physischen Ebene endlich. Wir werden irgendwann sterben. Und die Yogis sind zu dem Schluss gekommen, was wirklich wichtig ist, muss auch wichtig sein vor dem Hintergrund des Sterbens. Swami Vishnudevananda hatte gerne gesagt: „Lebe dein Leben so, dass du ohne Bedauern heute abtreten kannst, wenn es so geschieht, und dass du auch noch hundert gesunde Lebensjahre leben kannst und nach hundert Jahren sagen kannst, ich habe es gut gelebt.“ Nicht so einfach, beides zu leben. Manche würden sagen: „Wenn ich weiß, in einer Woche sterbe ich, würde ich mein Leben vollständig umkrempeln.“ Angenommen, ihr wüsstet, ihr würdet in einem halben Jahr sterben und sagen: „Vor dem Hintergrund, dass ich in einem halben Jahr sterbe, werde ich genau das weitermachen wie bisher.“ Dann habt ihr vermutlich euer Leben an wichtigen Sachen ausgerichtet. Andererseits, und wenn ihr dann überlegt, „ich werfe das Leben um“, aber angenommen, in einem halben Jahr kommt Fehldiagnose und man lebt stattdessen noch – gut, hundert Jahre klingt vielleicht etwas viel, aber fünfzig, siebzig Jahre weiter, was nicht undenkbar ist für viele der hier Anwesenden. Dann kann man überlegen: „Wenn ich noch fünfzig Jahre länger lebe, sind diese Umstellungen, die ich machen würde, wenn ich wüsste, ich würde noch ein halbes Jahr leben, wären die dem angemessen?“ Wenn wir beidem Rechnung tragen, dann können wir sagen, wir haben unser Leben so gelebt, wie wir es leben können vor dem Hintergrund der Sterblichkeit, wie auch des Lebens. Und ich werde euch öfters mal so ein paar Momente Pause geben, wo ihr überlegen könnt. Ihr könnt jetzt z.B. überlegen, angenommen, ihr würdet heute Abend sterben, wie auch immer. Wärt ihr zufrieden mit dem, wie ihr das Leben bisher gelebt habt? Wenn ihr an dem Übergang zum Tod einen Moment nachdenken könntet. Es gibt eine Geschichte, die das so ein bisschen auch verdeutlicht. In der indischen Mythologie gibt es einen Yama, das ist der Todesgott. Das darf man jetzt nicht wörtlich nehmen. Aber eines Tages kam der Todesgott zu einem Menschen und sagte: „Ich nehme dich jetzt mit, es ist Zeit.“ Und dann sagte er: „Du hast mir überhaupt keine Warnung gegeben. Das kannst du doch nicht machen. Ich habe so viele wichtige Dinge in meinem Leben noch zu tun. Bitte, lasse mich die noch erledigen.“ Sagte Yama: „Ok, ich werde dich jetzt erst mal lassen und komme dann später wieder.“ Sagte der Mensch: „Aber vorher gib mir bitte ein paar Warnungen, wann du kommst, dass ich mich darauf ausrichten kann.“ Sagte Yama: „Ok, ich werde dir drei Boten schicken.“

– Fortsetzung folgt –

Dies ist die 1. Folge der unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines Workshops von Sukadev Bretz in der Yoga Vidya Yogaschule Essen. Für die Erläuterung der Sanskrit Ausdrücke schaue nach im Yoga Wiki. Hier ein paar weitere Links:

Umfangreiche Infos zur Yogalehrer Ausbildung

Bhakti Yoga

Bhakti Yoga bedeutet Verwirklichung durch Liebe. Durch Yoga wird man harmonischer, man bekommt Zugang zu höheren Fähigkeiten, das Spektrum menschlicher Erfahrungen kann erweitert und die Erleuchtung erfahren werden. Im Yoga gibt es verschiedene Wege diese Erfahrungen und deren Wirkungen zu
erfahren.

  • (1) Im Hatha Yoga machen wir Erfahrungen durch den physischen Körper. Dadurch bekommen wir mehr Zugang zu unserem Selbst, wir entwickeln Selbstvertrauen. Durch die Identifikation mit Prana können wir Zugang zu unserer eigenen Psyche finden.

 

  • (2) Im Kundalini Yoga geht es darum die Energien zu harmonisieren. Dadurch können Krankheiten geheilt werden, innere Verspannungen lösen sich auf. Wenn die höheren Chakras aktiviert werden, erlangt man auch Zugang zu seinen höheren Fähigkeiten.

 

  • (3) Im Raja Yoga beziehen wir uns auf den den Geschickten Umgang mit uns selbst. Es geht darum harmonischer mit uns selbst umzugehen. Dieser Aspekt kommt auch zum Beispiel in der psychologischen Yogatherapie zum Tragen. Mit Hilfe von Raja Yoga kommen werden wir zum Herrscher unseres Geistes und können so mehr Kräfte entfalten. Schließlich gelangen wir vielleicht auch zu der Erkenntnis unseres wahren Wesens- wir sind Sad Chid Ananda – sein, Wissen und Glückseligkeit.

 

  • (4) Im Karma Yoga üben wir uns im freundlichen Umgang mit anderen. Wir strebendanach Beziehungen besser und liebevoller zu gestalten, aber auch uns nicht ausnutzen zu lassen. Fragen wie zum Beispiel: „Wie kann ich mehr im Alltag bewirken?“oder „Wie Erkenne und erfahre ich die Aufgabe im Alltag?“ Der Karma Yogi sieht den Alltag als Lernaufgabe. Hierbei erhalten wir die Chance uns von unserem Ego zu lösen. Das kann auf zwei Weisen Geschehen. Zum einen indem wir verhaftungslos handeln, das heißt nicht an die Früchte unseres Handelns zu Denken, zumanderen dadurch indem wir für andere Handeln. Schaffen wir es unser wahres Selbstvom Ego zu lösen können wir ewiges, unendliches Bewusstsein erlangen.

 

  • (5) Der Weg des Bhakti Yogas bezieht sich auf die Hingabe, auf die Gottesverankerung.Auf die Wirkungen von Bhakti Yoga wird im Folgenden genauer eingegangen.

Die Im Bhakti Yoga entwickelte Hingabe oder Gottesverankerung führt zur Heilung auf emotionaler Ebene. Hier vertifen wir den Umgang mit den eigenen Emotionen und leben sie aus. Die psychologische Forschung hat herausgefunden dass im Umgang mit den eigenen Emotionen Rituale eine entscheidende Rolle spielen, da man in Ritualen Emotionen durch eine positive Weise entfalten kann. Aggressionen gehen merklich zurück und wir sind eher zu Vergebenheit bereit.
So wurde in einer Studie das Ritual des Singens in Schulen an sozialen Brennpunkten eingeführt. Dadurch waren die Schüler signifikant weniger aggressiv und konnten sich untereinander auch eher Vergeben. Mitlerweile gibt es eine Bewegung des
Singens an amerikanischen Schulen. Seitdem haben sich die Gewaltakte um 50 % reduziert und auch die intellektuelle Leistung hat zugenommen.
Hieraus wird deutlich das Rituale wichtig sind. Viele Rituale wurden in den 60er Jahren abgeschafft, jedoch nicht durch sinnvolle neue Rituale ersetzt. Der Bedarf für mehr sinnvolle Riuale ist jedoch hoch, da wir oft unter hohem Stress stehen und dadurch eher psychisch erkranken –  insgesamt sind die Anforderungen und Belastungen in der heutigen Zeit gestiegen.
Es gibt weniger Rituale, die uns miteinerander verbinden. Hierbei kann Bhakti Yoga uns helfen.

Bhakti Praktiken

(1) führen zum einem harmonischem Miteineander. Sie geben uns Sicherheit und Geborgenheit.
(2) geben uns die Möglichkeit eine Intensität von Emotionen zu erfahren, die im Alltag
eher selten sind. Diese intensiven emotionalen Erfahrungen helfen beim Umgang mit Emotionen.
(3) ermöglichen uns den Kontakt zum Höchsten, die Erfahrung von Ahambrahmasi (ich bin eins mit Gott). Dies
stellt die eigentliche Bedeutung von Bhakti Yoga dar.

(6) auf den Weg des Jnana Yoga wird am WE genauer eingegangen.

Bhakti Yoga bedeutet also Hingabe zu Gott, den Kontakt mit einer höheren Wirklichkeit, das Transzendente erfahren.
Hierzu nehemen wir Kontakt dazu auf und vertiefen ihn.

Im Bhakti Sutra gibt es fünf Hauptbeziehungen zu Gott (Bhavas). Bhava bedeutet Gefühl, Beziehung.

1. Shanti Bhava = friedvolle Beziehung, staunen, respektvoll (jedoch unpersönlich)
2. Dhasya Bhava = Meister + Schüler Beziehung
3. Sakhya Bahava = Gott als Freund
4. Vatsalya Bhava = Kind und Elternbeziehung, Gott als Kind verehren (z. B. Krishna oder Ganesha auf Bildern als Baby dargestellt)
5. Mathurya Bhava = Gott als Geliebter, leidenschaftliches Verschmelzen mit Gott

Bhakti Techniken

Sie dienen dabei Gott zu erfahren, die Gotteserfahrung zu erhöhen und Hingabe zu entwickeln.
Es gibt davon 9 Praktiken:

1. Shravana: heißt wörtlich hören. Geschichten über Gott hören oder über Heilige, Meister, Mythen.
2. Kirtan: Spirituelle Lieder singen. Sie öffnen das Herz.
3. Smarana: sich erinnern an Gott. Dazu kann man z.B. (1) den ganzen Tag ein Mantra Rezitieren. Hierbei dient
das Mantra als Gottesausdruck. (2) immer wieder an Gott denken (z.B. im Gebet). (3) im Äußeren Gott sehen (z.B. sich Gott
in einer Blume vergegenwärtigen oder in einem faszinierendem Menschen oder auch Dinge aufstellen die an Gott
erinnern (z.B. Murti (Figur) auf einem Altar)
4. Vandana = verneigen.
5. Archana: Rituale zur Gottesverehrung (Satsang, Arati, Kerze über Altar anzünden und schwenken, Puja, Homa).
Es gibt tägliche, wöchentliche, Jahres- und Lebensrituale.
6. Padasevana: Dienst zu Füßen Gottes. Man kann einen Altar errichten, der für einen selbst heilig ist. Die
Murtis (Gottesstauen) darauf speichern Prana.
7. Dasya: Gott dienen.
8. Satthya: Gott wie Freund behandeln.
9. Atma Nivedana: Alles Gott darbringen. Alles was man tut, man tut es für Gott.

Insgesamt ist Bhakti Yoga hilfreich, da es unsere Emotionen und Menschlichen Beziehungen harmoniesiert,
wir damit Erfahrungen machen können,
nach denen wir uns tief gesehnt haben und schließlich um Gott zu erfahren.

(Zusammenfassung eines Vortrags im Rahmen einer Yogalehrer Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg)

Wirkung von Mantras

–die Wiederhohlung von Mantren hilft uns zu meditieren und dadurch in Kontakt mit unserem Überbewusstsein zu gelangen

–Sie sind auch hilfreich und wirksam für nicht religiöse Menschen

–Mantren und Achtsamkeit im Hier/ Jetzt halten den Geist beschäftigt und halten ihn davon ab, sich in destruktiven Mustern/ Wiederholungen und Negativität zu verfangen

–der wichtigste Aspekt beim Wiederholen der Mantren ist die Hingabe, mit der dies geschieht. Dabei müssen die Mantren auch nicht exakt und perfekt korrekt ausgesprochen

werden um ihre Wirkung zu tun.

–Mantren wirken so machtvoll, da sie auf verschiedenen Ebenen wirken:

* Klang

* sie sind verbunden mit bestimmten Bildern

* sie sind verbunden mit einem Gottes-Aspekt/ einer mythologischen Geschichte

–Für die Mantraweihe sollen die Mantren nach diesen kriterien individuell gewählt werden.

–Wer sich in ein Mantra einweihen lässt, verpflichtet sich damit dieses Mantra täglich

20 Minuten zu rezitieren (still oder laut)

–Das persönliche Mantra soll nicht nach terapeutischen Gesichtspunkten gewählt werden,s sondern möglichst dem Aspiranten und seinen Eigenschaften entsprechen

–Der Aspirant kann sich aus den Mantren des Kirtanheftes ab Nr. 699 sein Mantra wählen

–Dabei gibt es verschiedene Mantren-Gruppen:

* Mantren die dem männlichen Gottes-Aspekt gewidmet sind (Vishnu, Shiva…)

* Mantren die dem weiblichen Gottes-Aspekt gewidmet sind (Lakshmi, Khali…)

* abstrakte Mantren die keinen bestimmten Aspekt betonen (OM, SO HAM…)

(Zusammenfassung eines Vortrags von Sukadev während einer Ausbildungswoche der 2-jährigen Yogalehrer Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg)

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Spirituelles Retreat

Warum ein spirituelles Retreat? Mit einem spirituellen Retreat kannst du abschalten vom Alltag, neue Kraft gewinnen. Retreat heißt „Rückzug“. In einem spirituellen Retreat ziehst du dich nach innen zurück, zu deinem wahren Wesen. Da ist spirituelle Kraft zu finden, die Grundlage für Positivität und neue Lebensfreude.

Yoga Vidya bietet viele Möglichkeiten für Retreats. Es gibt Meditations-Retreats, Schweige-Retreats, Retreats mit bekannten spirituellen Meistern. Und du kannst individuelle Retreats machen im neuen Shivalaya Kloster und Retreatzentrum. Infos zum Thema Retreat