Einführung Hatha Yoga Pradipika: Hatha Yoga für Gesundheit und Energieerweckung

 

Kundalini Yoga, Teil 5

Hatha Yoga, wisst ihr inzwischen alle, was es heißt. Ha steht für Sonne, Tha steht für Mond und Yoga steht für Einheit, Vereinigung, Verbindung. Das Wort „Hatha“ hat aber auch noch eine andere Bedeutung, Hatha heißt auch Bemühung und Kraft. Und Hatha Yoga ist so einer der Yogawege, wo wir durchaus besonders uns bemühen, wo wir auch einiges dafür tun. Wir könnten auch sagen, eigentlich Bhakti und Jnana Yoga sind Yogawege, wo die Hauptsache eigentlich Einstellungsänderung ist. Man kann natürlich auch sagen, auch im Bhakti Yoga gibt es die neun Formen von Bhakti, die meisten von euch erinnern sich. Also auch Dinge, die wir machen können, wie Mantras singen, Geschichten hören oder lesen oder erzählen oder modern Videos anschauen über Heilige, Weise, Manifestationen Gottes. Wir können Rituale machen, wir können beten, wir können uns verneigen, wir können uns immer wieder an Gott erinnern. Aber das Wesentliche im Bhakti Yoga ist so eine Einstellung der Hingabe und der Liebe zu Gott. Theoretisch braucht man für Bhakti Yoga insbesondere sein Herz und man öffnet sein Herz und damit transformiert man alles. Und ähnlich auch im Jnana Yoga. Jnana Yoga, der philosophische Yoga, der Yoga des Wissens, der Yoga der Weisheit, wir werden uns bewusst, „Aham Brahmasmi, ich bin Brahman“ und „Jagan Mitya, die Welt, wie wir sie wahrnehmen, ist irgendwo eine Täuschung“ und „Sarvam Kalvidam Brahman, alles ist Brahman“ und dann können wir heiter und gelassen durchs Leben gehen. Wir spielen unseren Part und wissen, „alles, was einen Anfang hat, hat ein Ende, alles, was so scheint, als ob ich es nicht bin, bin ich trotzdem und alles, was scheinbar als Leid erscheint, ist eigentlich nur eine verquere Form von Freude“ Und so können wir gelassen und heiter und fröhlich durchs Leben gehen und alles tun, was zu tun ist, aber uns selbst und die Ereignisse nicht zu ernst zu nehmen. Das ist übrigens so ein Zeichen für einen echten Jnana Yogi. Ein echter Jnana Yogi ist heiter. Daran kann man ihn erkennen. Und ich kannte so einige reine Jnana Yogis, die hatten wirklich diese heitere Gelassenheit bis so weit, wo irgendjemand – der war allerdings auch schon über achtzig. So Ende achtzig war er als ich ihn kennengelernt habe und da kam dort irgendwie der Arzt und hat ihm jetzt irgendwas erzählt, dass ein anderes Organ nicht mehr so ganz funktioniert. Und dann musste er furchtbar lachen und fand das so ganz amüsant, dass sein Körper so schrittweise die Funktionsfähigkeit verliert. Und als er dann von einem Schüler gefragt wurde: „Aber Swamiji, das ist doch auch eine Krankheit, die mit Schmerzen verbunden ist.“ Und da hat er auch heiter lächelnd gesagt: „Yes, sure this body feels pains continuously, but who is the body and who am I? Der Körper spürt Schmerzen und tatsächlich beständig, aber wer ist der Körper, wer bin ich?“ Also, Jnana Yoga. Gut, natürlich, man kann sagen, ein Rentner Ende achtzig, bei dem ist sowas ganz möglich. Nicht umsonst heißt es ja auch oft, richtiges Jnana Yoga ist nur für die Leute ab fünfundsiebzig. Wobei das nicht so ganz stimmt, ich kannte auch Jnana Yogis, die sehr viel jünger waren. Und der bekannteste aller Jnana Yoga Meister, der Shankaracharya, hat sogar mit zweiunddreißig seinen Körper verlassen. Also, der hatte irgendwo vor seinem vierundzwanzigsten Lebensjahr über Jnana Yoga die Vollkommenheit erlangt.

– Fortsetzung folgt –

Unbearbeitete Niederschrift eines  Satsang-Vortrags mit Sukadev Bretz.  nach Meditation und Mantra-Singen bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Weiterführende Links:

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