Tipps für die Yoga-Praxis: Führe ein Yoga-Tagebuch

Das Hauptthema an diesem Wochenende war ja eigentlich weniger, Ziele zu finden, auch wenn das anscheinend sich jetzt als ein besonderes Anliegen hier herausgestellt hat, sondern letztlich, den inneren Schweinehund zu überwinden, beziehungsweise mit ihm umzugehen und, wie kann man seine Entschlüsse gut in die Tat umsetzen? Und eine Möglichkeit, diese umzusetzen, ist auch, ein Tagebuch zu führen. Wer jemals von euch schon mal Mitglied in einem Fitnesscenter war, was kriegt man beim ersten Trainingstag in die Hand gedrückt? Einen Trainingsplan. Und wer jemals in irgendeiner Diätgruppe war, was kriegt man dort? Ein Ernährungstagebuch. Mindestens die Gruppen, die sich auf irgendwelche wissenschaftliche Forschungen beziehen. Und die stellen dort fest, das ist irgendwo gut. Und so ähnlich kann man es auch selbst machen. Gut, es gibt bestimmte Dinge, die eignen sich dafür, in ein Tagebuch reinzuschreiben, und andere nicht. Ich bin irgendwo schon ein großer Fan, Dinge schriftlich zu fixieren. Manche lieben das inzwischen auch im Internet, da kann man sich ja irgendwo eigene Seiten aufbauen, die privat und passwortgeschützt sind, die hat man überall, aber so modern ich bin, die Sachen, die ich mir selbst vornehme, die stehen in irgendeinem schriftlichen Heft dort drin. Das ist für mich immer noch einfacher, als irgendwas im Internet zu surfen. Und es gibt mehrere Möglichkeiten, Tagebücher zu führen. Eine wäre, einfach ein Heft. So ein A5- oder A4-Heft oder vielleicht ein besonders schönes oder einfaches oder ein Heftordner, wo man einmal die Woche etwas aufschreibt. Wo man dann sich eben sagt, „das und das Ziel habe ich mir gesetzt und das und das sind die Schritte, die dort sind“. Manche, die vielleicht mit dem Zug fahren, können auf der Rückreise ihre Aufzeichnungen durchgehen und das irgendwo ein bisschen sammeln. Das ist eine Möglichkeit. Eine andere Möglichkeit ist, man macht es tabellarisch mit z.B. so einem Tagebuch. Und ihr habt dort jetzt vier Zettel bekommen. Bei zweien sind irgendwelche Vorschläge gemacht, was so ein bisschen inspiriert ist von dem, was Swami Sivananda dort geschrieben hat in dem Buch „Sadhana“. Oder auch im „Erfolg im Leben und Selbstverwirklichung“, hat er verschiedene Unterpunkte gebraucht für ein Tagebuch. Und ihr habt zwei andere Zettel, da steht gar nichts drin, wenn ihr nämlich feststellt, es gibt vielleicht ein paar andere Sachen, die ihr euch vornehmt. Und das müssen nicht achtzehn verschiedene sein, ihr könnt auch sagen, für drei Sachen habt ihr dann achtzehn verschiedene Zeilen, wo ihr genauer hinschreiben könnt.

(Fortsetzung folgt).

Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga SeminarDen inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.

Große und kleine Ziele und Entscheidungen

Also, es gibt viele Entscheidungen. Aber wenn man die eine Entscheidung, die große Entscheidung hat, ist es erst mal gut. Und so könnt ihr auch euch jetzt vielleicht gerade mal einen Moment überlegen, ob ihr vielleicht jetzt schon übergeordnete Ziele in eurem Leben habt und die können ja in unterschiedlichen Lebenskontexten unterschiedlich sein. Und das Ziel kann auch sein, Selbstverwirklichung. Das Ziel kann auch sein, einen Beitrag leisten zu einer besseren Welt. Besser noch, das noch konkreter zu fassen. Was heißt das für euch, eine bessere Welt? Jetzt vor dem Hintergrund, wenn man übergeordnete Ziele hat, dann sollte man vor jeder Entscheidung sich auch immer die Frage stellen: „Vor dem Hintergrund meiner übergeordneten Ziele, wie ist die richtige Entscheidung?“ Jetzt angenommen, man hat keine übergeordneten Ziele, dann wird man das nicht anhand von solchen übergeordneten Zielen machen, aber vielleicht wäre es doch dann die Überlegung noch wert, vielleicht könnt ihr doch zu irgendwelchen übergeordneten Zielen finden. Sei es, dass ihr sagt, „mich selbst weiterentwickeln“. Sei es, dass ihr sagt, „reiche Erfahrungen machen“.  Sei es, dass ihr sagt, „irgendwo eine Sicherheit und eine Beständigkeit haben“. Sei es, dass ihr sagt, „mein Leben möge abenteuerlich sein“.  Ihr könnt dort vielleicht nochmal die nächsten Tage überlegen, ob ihr vielleicht abstraktere Ziele auch habt. Auch diese Ziele könntet ihr euch überlegen. Egal, ob ihr jetzt ein übergeordnetes Ziel habt, was ihr zusätzlich als Kriterium habt, gibt es andere Sachen, die ihr machen könnt. Ihr könnt mal so ein Brainstorming mit euch selbst machen. Alle Alternativen, die euch einfallen, was man so alles machen würde. Sei es, in einer bestimmten Entscheidung. Es hängt jetzt davon ab, steht ihr vor einer bestimmten Entscheidung, dann macht ein Brainstorming, „das könnte ich machen, das könnte ich machen, das könnte ich machen und das könnte ich machen“. Das ist eine Möglichkeit. Eine zweite Möglichkeit, ihr steht an der Stunde null. Ihr habt die Möglichkeit, euer Leben ganz neu zu erfinden. Vielleicht Job verloren, Beziehung kaputt. Also jedenfalls irgendwo Stunde null. Kinder haben das Haus verlassen. Ihr könnt euch noch alles Mögliche einfallen lassen und es gibt dazwischen natürlich noch eine Menge Alternativen. Also vor diesem Kontext: Was gibt es alles für Alternativen? Die würde man erst mal aufschreiben und so der erste Schritt wäre, ohne allzu groß zu werten. Zweiter Schritt wäre, durchaus nach ethischen Gesichtspunkten variieren. Also, jeder hat irgendwelche Werte, selbst Verbrecher haben ihre eigenen Werte, und ihr werdet bestimmte Werte haben und wenn euch irgendwas einfällt, wo ihr nachher sagt, „nein, mit meinen ethischen Vorstellungen ist das nicht vereinbar“, dann müsst ihr diese Idee entweder anders formulieren oder eben seinlassen. Und dann, der nächste Punkt kann dann sein, Vorstellen, erstens, man macht es, zweitens, man hat es gemacht und bei allem dann auch die Auswirkungen. Und dann, wie fühlt sich das an? So in einer ähnlichen Form habt ihr das ja am Ende der Tiefenentspannung heute am Anfang gemacht. Diejenigen, die dort noch mitgekriegt haben, was ich gesagt habe. Manchmal, wenn man so in der Mittagszeit solche Tiefenentspannungen macht, dann entspannt man dort sehr tief und macht die Übung dann nur auf einer unterbewussten Ebene mit, aber solche Übungen findet ihr ja auch bei uns im Internet. Ich habe da auch noch so ein kleines Handout, wo die Seite draufsteht und da gibt es auch solche Tiefenentspannungen mit Affirmationen, und Teile dieses Seminars werden ja auch im Lauf der nächsten Monate auch irgendwann ins Internet gestellt. Übrigens, ohne eure Zwischenfragen. Nicht, dass ihr dort jetzt Ängste habt, dass vielleicht irgendwas hineinkommt, was ihr nicht gerne hättet. Das Mikro hier ist sowieso nur so, dass nur ich gehört werde. Also nur, dass ihr wisst, eure Privatsphäre bleibt gewahrt. Aber dort könnt ihr das auch mitbekommen. Ebenso, man stellt es sich vor, wie es ist. „Ich mache das, wie fühlt sich das an?“ Oder man hat es abgeschlossen, „wie fühlt sich das an?“ Man macht etwas anderes, „wie fühlt sich das an?“ Und dann kommt man irgendwo zu einer Intuition.

(Fortsetzung folgt).

Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga SeminarDen inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.

Ziele finden und umsetzen – letzter Workshop beim Yoga-Seminar „Den inneren Schweinehund überwinden“

Ich wollte heute Nachmittag in diesem Seminar „Den inneren Schweinehund überwinden“ nochmals  ein paar Tipps geben zur Yogapraxis und eine Möglichkeit auch vorstellen, die manche von euch ja auch schon machen, eben ein Tagebuch zu führen, was man dort machen kann. Ich möchte auch nochmal ein paar Tipps geben, wie man Entscheidungen vielleicht treffen kann.
Fangen wir erst mal an mit, wie findet man eine Entscheidung? Wie trifft man Entscheidungen? Das wäre natürlich ein ganzes Wochenende für sich, so dass ich da jetzt eher nur ein paar Anregungen geben will. Und es gibt ja auch jede Menge Bücher darüber zu dem Thema. Wir haben auch hier im Haus das Seminar „Erfolg im Leben und Selbstverwirklichung“ und da ist ein großer Anteil davon, letztlich Ziele zu finden. Ich möchte also ein paar Sachen sagen. Manche haben das Glück, es gibt ein übergeordnetes Ziel und für viele stellt sich die Frage dann nicht. Dort ist dann nicht die Frage, „was ist mein übergeordnetes Ziel?“, sondern es ist mehr die Frage, „wie komme ich dort hin?“

(Fortsetzung folgt).

Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga SeminarDen inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.

Raja Yoga Tipps für das Umsetzen von guten Vorsätzen, Teil 2

Also, das Chitta hier, das ist unser Team, das wir haben und mit dem wir zurechtkommen können und müssen. Gut, müssen müssen wir auch nicht. Es kann auch eine schöne Weise sein, durch das Leben zu gehen und von Konflikten zerrissen zu werden. Muss auch nicht so schlimm sein. Es gibt manche Menschen, die empfinden das auch irgendwo im Nachhinein als etwas Interessantes. Beziehungen zu anderen Menschen sind ja auch nicht nur befriedigend, wenn man immer einer Meinung ist. Und manche sind dort mehr harmoniebedürftig im Zwischenmenschlichen und manche finden es ganz schön, wenn da auch mal die Fetzen fliegen, aber hoffentlich nur im übertragenen Sinn. So kann es ja auch im Inneren sein. Aber irgendwo müssen wir damit  umgehen. Und dann gibt es eben den Steuerer, den Schlichter, der die Information bekommt und letztlich auch sagt, wo es langgeht und der auch sagt, wie man die Kräfte dann auch nutzt. Und dieser Buddhi, der kann auch stärker sein, er kann schwächer sein und er kann geschickter sein und ungeschickter. Das ist so wie, ihr wart sicherlich schon mal in irgendwelchen Teams oder Arbeitssituationen, da gab es einen besseren Vorgesetzten und einen weniger guten Vorgesetzten. Und der bessere Vorgesetze, da weiß man gar nicht, was macht ihn eigentlich aus? Z.B. in der Betriebswirtschaftslehre wird dort seid achtzig Jahren darüber diskutiert, was ist ein guter Chef? Und es gibt hundert Theorien und natürlich, in der Betriebswirtschaftslehre wird immer daran gemessen, was dabei herauskommt. Und das ist so das Messkriterium. Und alle empirischen Forschungen zeigen eines, erfolgreiche Chefs haben wenig gemeinsam. Mindestens wenig gemeinsam, was über empirische Forschung erforschbar ist. Und deshalb will ich jetzt darauf nicht zu sehr eingehen. Das kann uns aber auch eine Befriedigung geben, auch jeder für sich hat irgendwo eine unterschiedliche Weise, Buddhi zu sein. Gut, man kann sagen, gute Teamleiter haben irgendwo ein Charisma und auch ein Durchsetzungsvermögen. Das ist sicher eine Sache, die viele haben. Und sie haben auch die Fähigkeit, einzuschätzen, was sie für Teammitglieder haben und die weiter zu entwickeln. Und die haben oft dann auch die Fähigkeit, deren Informationen irgendwo zu bekommen. Sie haben vielleicht die Fähigkeit, vieles zu delegieren. Und irgendwo, manche haben die eine Fähigkeit mehr und die andere weniger. Und so, auch hier können wir sagen, wir können lernen, die verschiedenen Fähigkeiten von uns, von dort verschiedene Informationen zu bekommen. Wir können es lernen, mit denen geschickt umzugehen und die einzelnen Mitglieder unseres Teams gut zu motivieren, unseres inneren Teams, aber es gehört auch dazu, ein gewisses Charisma zu haben. Und letztlich, das Charisma oder die Kraft der Buddhi ist das, was man auch bezeichnet als den altmodischen Begriff der Willenskraft. Der ist ein bisschen aus der Mode gekommen, aus einem guten Grund nach dem zweiten Weltkrieg. Dieser Ausdruck wurde, wie so viele Ausdrücke, eben in der Nazizeit missbraucht und er wurde auch übermäßig viel irgendwann mal genutzt. Aber es ist ein Begriff, den Swami Sivananda eben auch gebraucht und zwar in dem Kontext, ist die Kraft, mit der wir das umsetzen, was wir uns vorgenommen haben und für richtig halten. Natürlich, die Buddhi, man kann sagen, ist ein bisschen stärker bei den Pitta -Typen als bei anderen, aber ich meine, auf einer anderen Ebene ist es nur eine andere Ausprägung. Und diese Willenskraft zu entwickeln, ist auch etwas, was einem hilft, sein eigenes Leben besser steuern zu können. Das also als eine Grundlage, die auch hilft. Nicht, dass die anderen schlechter wären, aber die Willenskraft ist das, was uns hilft, unser Leben zu steuern. Nehmen wir mal an z.B., ihr habt euch vorgenommen, morgen um 06:30 Uhr aufzustehen, um um 07:00 Uhr noch zu meditieren, so dass ihr dann um 08:00 Uhr aus dem Haus gehen könnt und dann alles pünktlich machen könnt. Und angenommen, der Wecker klingelt dann um 06:30 Uhr. Und dann kommen alle möglichen interessanten geistigen Ideen. Und jetzt hängt es davon ab, wie geht ihr damit um, wie geschickt geht ihr damit um und letztlich auch, wie stark ist eure Willenskraft. Angenommen, eure Willenskraft ist stark, ihr setzt das um, wofür ihr euch entschieden habt, dann ist da keine Frage. Ihr habt euch vorgenommen, um 06:30 Uhr aufzustehen, also steht man auch um 06:30 Uhr auf. Da gibt es keine Diskussion. Und angenommen, man hat das bisher noch nicht so etabliert in sich oder angenommen, man hat es vielleicht früher übertrieben und so gibt es eine Revolte und unsere Teammitglieder halten sich nicht mehr daran, dann müssen wir das wieder neu etablieren.

(Fortsetzung folgt).

Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga SeminarDen inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.

Setze deine Vorsätze um

Heute Morgen will ich auf ein paar konkretere Tipps eingehen, wie man Vorsätze umsetzen kann und dort vielleicht ein paar Hilfen geben und für euch auch ein bisschen Zeit zu geben, dass ihr selbst überlegen könnt: Wie könnt ihr euch selbst dazu motivieren, bestimmte Dinge umzusetzen? Zunächst möchte ich nochmal Bezug nehmen auf dieses Modell, welches ich für ein wichtiges halte. Zunächst mal, dass man sich bewusst wird, „meine wahre Natur ist reines Bewusstsein“. Und gerade die, die sich schon mit Yoga-Philosophie beschäftigt haben, können sich daran immer wieder erinnern. Für die anderen werden vielleicht die weiteren Tipps hilfreicher sein. Aber das sich bewusst zu machen, „egal, was ist, ich bleibe immer reines Bewusstsein, verbunden mit allem“ – also Sat, Chid, Bewusstsein –  „und tief in mir ist die Freunde.“ Und das gibt einem auch eine gewisse Gelassenheit, denn es heißt auch, „egal, ob ich es packe oder nicht, ich bleibe immer noch ich“.  Also, „meine letztliche Freude hängt nicht davon ab“.  Also, ein bisschen gehört auch dazu, meiner Ansicht nach, dass man Druck ein bisschen wegnimmt und das ist unter anderem damit möglich. Man kann auch sagen, noch eine andere Sache, man kann es von einem anderen Standpunkt aus machen. Im Normalfall läuft unser Leben schon ganz ok ab, unsere Psyche wird schon das Wichtigste umsetzen. Es gibt zwar auch Krisen und es gibt auch Menschen, die in größere Schwierigkeiten kommen, aber in der Mehrheit der Fälle, selbst wenn man gar nichts bewusst macht, regenerieren wir uns. So wie wir von den meisten Erkältungen irgendwie heilen, die meisten Wunden heilen, egal, was wir anstellen. Das wäre eine Möglichkeit, eine gewisse Gelassenheit im Hintergrund zu bekommen und dann wird das Ganze ein bisschen spielerischer und weniger verbissen. Man würde aber auch eben sagen können, „ich bin das unsterbliche Selbst“, oder man kann sagen, „irgendwo Gott steckt hinter dem allen“ oder irgendwo „karmisch wird schon passieren, was passieren will“. Das wäre noch eine Möglichkeit. Aber ich wollte besonders auf Buddhi dort nochmal eingehen. Buddhi, so die eigene – man kann sagen – Urteilskraft, die Führungsperson im Inneren, mit der wir unser Leben gestalten wollen. Und diese Buddhi bekommt dann ja von der Außenwelt Informationen, Informationen von den verschiedenen Fähigkeiten, die wir haben. Im Chitta ist ja nicht nur das Unterbewusstsein, im Sinne von Erinnerungen, sondern da sind die Fähigkeiten, da ist eben das ganze gespeicherte Wissen, da sind unsere ganzen Neigungen, einschließlich unserer diversen psychischen Handlungsneigungen, die man als Probleme interpretieren kann oder gescheiterte Lösungsversuche oder früher mal sinnvolle Lösungsversuche. Also jedenfalls, da ist unser ganzes Team, können wir sagen.

(Fortsetzung folgt).

Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga SeminarDen inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.

Leben ist Rhythmus, lebe die Rhythmen

Und dann braucht man sicherlich auch mal einmal die Woche einen halben Tag Ruhe. Manche sagen, man hat ein freies Wochenende, die meisten haben ja kein volles freies Wochenende. Kinder wollen, dass man sich mit ihnen beschäftigt und eingekauft werden muss auch und Haus muss auch in Ordnung gehalten werden und die nächste Woche will vorbereitet werden. Aber irgendwo so einen halben Tag, wo man etwas wirklich Entspanntes macht, ist etwas, was praktisch jeder Mensch irgendwo braucht. Und das kann aber auch ausreichen. Also viele setzten sich selbst unter Druck und sagen, „ich bräuchte mehr Ruhe, aber leider muss ich mich um die Kinder kümmern und um den Haushalt kümmern und einkaufen und dieses und jenes und die Mama will auch noch was usw.“ und dann setzt man sich unter Druck. Und es ist weniger, dass man zu wenig Zeit für sich hat, sondern mehr, dass man denkt, man bräuchte mehr Zeit. Aber ein paar Stunden braucht man schon. In dem Kontext ist eben auch meine Empfehlung, das Leben nicht zu sehr zu teilen, wo man sagt, „ich muss etwas für mich tun und ansonsten tue ich immer etwas für andere“. Wenn man in dieser Art denkt, dann bringt man sein Leben zu sehr in Teile. Und dann fühlt man sich vielleicht egoistisch, wenn man etwas für sich tut. Und da gerade viele der Anwesenden hier Menschen sind, die idealistisch sind und eigentlich für andere da sein wollen und das ist das, was sie wollen und dann kommt das, was sie für sich tun wollen zu kurz und dann nachher haben sie nicht die Energie, um für andere da zu sein. Und es gibt andere, denen ist das „etwas für sich selbst Tun“ sehr wichtig und sie ärgern sich dann, dass sie dafür keine Zeit haben und müssen sich dann für anderes überwinden. Das Yoga ist ja ganzheitlich und sagt, man sollte diese Grenzen nicht so machen. Wenn man für andere da ist, ist auch etwas Gutes für sich.

(Fortsetzung folgt).

Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga SeminarDen inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.

Würdige den inneren Schweinehund

Ein nächster Schritt wäre jetzt auch, das ist also jetzt ein Teammitglied und ein wichtiger Aspekt ist, dass man das würdigt, dieses Teammitglied. Das haben wir heute Morgen gemacht, so wie jemand gesagt hat, „der wird mir immer sympathischer“. Und dann wäre natürlich dann die nächste Sache, welche anderen Teammitglieder haben wir auch, die auch zu würdigen sind? Es ist ja jetzt nicht so, dass die anderen deshalb schlechter wären und wir sie vielleicht bisher zu sehr beachtet haben, sondern verschiedene Teammitglieder haben ihre Aufgaben. Und dann, die verschiedenen Teammitglieder gilt es dann auch zu schauen, letztlich zu welchem übergeordneten Ziel wird man tätig? Also, das sind heute Nachmittag so ein paar Ansätze. Andere Teammitglieder, die vielleicht dem inneren Schweinehund entgegengesetzt sind, diese mal zu schauen und auch zu würdigen. Und dann kommt das Nächste, zu welchem Ziel kommen wir dort hin? Und das ist auch eine Sache, sich zu überlegen, „Habe ich übergeordnete Ziele in meinem Leben ?“ Für manche ist das übergeordnete Ziel, einfach zu überleben. Das ist auch schon ein Ziel. Ist zwar nicht langfristig tragbar, denn irgendwann sterben wir, aber auch jedes andere Ziel, auf einer physischen Ebene, endet mit dem Tod. Ein Ziel kann sein, Familie zu haben, Kinder großzuziehen. Es kann sein, ein Unternehmen aufzubauen. Es kann sein, Selbstverwirklichung zu erreichen. Es kann sein, einfach spielerisch seine Fähigkeit weiter zu entwickeln. Und dort sehr ihr, typischerweise haben Menschen verschiedene Ziele parallel und auch damit gilt es umzugehen und dann zu schauen. Und wenn wir das haben, wie gehen wir dann mit unserem einzelnen Teammitgliedern um. Und dann natürlich, dass wird dann vermutlich mehr Sonntag sein, werde ich dann noch mal konkreter werden, konkrete Ratschläge, wie man die Sachen umsetzt, die euch ja ein besonderes Anliegen sind, wie man tatsächlich seine spirituelle Praxis regelmäßig macht oder seinen Schülern Ratschläge geben kann, wie kann man auf anderen Gebieten das umsetzen, das man umsetzen will, ohne den Schweinehund zu bekämpfen, vielleicht sogar, indem man noch so ein paar Allianzen schmiedet mit verschiedenen anderen Teammitgliedern, die es da gibt.

(Fortsetzung folgt).

Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga SeminarDen inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.

Raja Yoga und der innere Schweinehund

Aber zunächst mal das Thema, das wir an diesem Wochenende haben, ist hauptsächlich ein Raja-Yoga-Thema und Raja Yoga ist, man kann sagen, der psychologische Yogaweg, es ist der Yogaweg des Kennenlernens seiner Psyche auf den verschiedenen Ebenen. Es bezieht die Emotionen mit ein, es bezieht das Unterbewusstsein mit ein, das Bewusstsein mit ein, es bezieht unsere Motive, Motivationen mit ein, also alles, was auch die westliche Psychologie irgendwo behandelt, ist eigentlich ein Thema vom Raja Yoga. Wobei der moderne psychologische Ansatz wird ja heute als ein integrativer Ansatz gesehen, wo verschiedene Aspekte zusammenkommen und das ist wiederum der Raja-Yoga-Ansatz. Und Raja Yoga hat eben auch das Ziel des Yogas, also im Sinne von Einheit, Vereinigung. Raja Yoga will einen nicht „nur“ ein bisschen glücklicher machen, sondern es will einen letztlich irgendwo zum höchsten Glück der Einheit führen, aber um dort hinzukommen, gilt es zu lernen, gut mit sich selbst umzugehen. In dem Wort „Raja Yoga“ gibt es ein Wort, nämlich „Raja“ und dieses Wort ist für unseren Ansatz an diesem Wochenende – ich könnte auch sagen, mein Ansatz, den ich euch ja ein bisschen vermitteln oder nahe bringen will und da bin ich ja schon gestern ein bisschen darauf eingegangen. Raja heißt wörtlich – die meisten wissen das auch – Raja heißt König, Raja heißt Herrscher. Und Raja Yoga ist ein Weg, der uns helfen will, unser Leben irgendwo steuern zu können. Es will uns zum Herrscher über unser Leben machen. Kein diktatorischer Herrscher, sondern ein geschickter, ein guter Herrscher. Wenn ihr die alten Märchen irgendwo im Kopf habt, dann gibt es ja auch einen guten König, der kümmert sich um das Wohl seiner Untertanen, er weiß mit seinen Untertanen gut umzugehen und hört auf gute Ratschläge, behält sich aber das letzte Wort durchaus vor, hat gute Minister, geht mit denen gut um und letztlich ist er auch ein friedvoller König. So wird es in den Märchen geschildert und durchaus heute, wo wir ja, ich meine glücklicherweise, die Zeitalter der Monarchie überwunden haben, wird man vielleicht noch andere Bilder nehmen. Denn natürlich, die meisten Könige waren nicht das Idealtypische eines Königs und wenn es einen Lebenszeitherrscher gibt und noch dazu erblich bestimmt, dann sind relativ häufig unfähige Menschen da oben, die dann nicht unbedingt die Geschicktesten dort sind. Jetzt aber in unserem Bild heißt das, zu lernen, letztlich unser Leben irgendwo zu meistern, man kann auch sagen, zur Führungspersönlichkeit zu werden, mit all dem, was dort in uns drin ist. Wenn wir jetzt die Analogie von König oder Führungspersönlichkeit weiterspinnen, ein König, der in einem Königreich herrscht, der hat jede Menge Untertanen.

(Fortsetzung folgt).

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Menschen sind unterschiedlich – daher ist Yoga anpassbar

Und das ist eben auch gut, zu erkennen, da sind Menschen unterschiedlich und man muss auch lernen, unterschiedlich mit seinem inneren Schweinehund umzugehen. Das ist wie bei verschiedenen Hunderassen, die sind auch unterschiedlich. Z.B. den Hund, den wir haben, der ist unwahrscheinlich gut zum Springen und der springt gerne auf Mauern und auf Stühle und überall hin. Dem brauche ich bloß dorthin zu zeigen und dann rennt er dort hoch, aber zu probieren, dass der apportiert, das ist zwecklos, das ist nicht seine Sache. Und so ähnlich ist es mit jedem inneren Schweinehund, die funktionieren anders und mit denen muss man anders umgehen. Und so ist auch so ein bisschen Überlegung, was ihr an diesem Wochenende vielleicht ein bisschen mehr lernt, „Wie manifestiert sich mein Schoßhund oder Raubtier oder Rudelmitglied und wie kann ich mit ihm umgehen?“ und das ist dann eben durchaus unterschiedlich. Da gibt es Menschen, die schreiben sich einen Plan und es wird gemacht und fertig. Und da muss man halt nur ein paar Minuten dort für alles Mögliche einbauen und dann gibt es andere, die müssen anders mit ihrem Leben umgehen und das ist vermutlich die Mehrheit. Mindestens die Mehrheit, die hier sitzt und dort gilt es, etwas kreativer mit umzugehen. Und so muss auch jeder so seinen eigenen Weg finden. Es gibt da so eine schöne rabbinische Geschichte. Die gibt es in unterschiedlichen Versionen mit unterschiedlichen Namen. Es gab mal einen Rabbi, ich nenne ihn jetzt mal Joshua, und er sagte zu seinen Schülern, „Wenn ich irgendwann mal vor meinen Schöpfer trete“ – gemeint war nach dem Tod – „und Gott fragt mich, warum warst du nicht wie Moses? Und dann werde ich sagen, weil ich nicht Moses war. Und wenn er mich fragt, und warum warst du nicht wie Elias? Dann werde ich antworten, weil ich nicht Elias war. Aber wenn er mich fragt, warum warst du nicht Joshua in seinem vollen Potential? Dann werde ich nicht antworten können.“ Und das ist eine entscheidende Sache. Zum einen ist es gut, Ideale zu haben und es ist gut, auch irgendwelche Vorbilder zu haben, nur, wir können selten ein Ideal einfach so uns vornehmen. Es läuft nicht ganz so am Reißbrett, sein Leben zu planen und dann Schritt für Schritt dort hin zu gehen, ohne dass man weiß, wer man überhaupt ist und was man ist. Und da will ich hoffen, oder nicht nur will ich hoffen, bin ich sicher, ihr kriegt die ein oder andere Anregung. Zum Teil aus einigen Übungen, vielleicht auch zum Teil eben, weil ich euch auch öfters mal bitten werde, was ihr dort vielleicht aus eurer eigenen Erfahrungen dazu sagen könnt.

(Fortsetzung folgt).

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Das Yoga Seminar „Den inneren Schweinehund überwinden“

Dieses Seminar wird wie alle Seminare bei Yoga Vidya eine Verbindung sein von Praxis und Theorie. Von unserem Thema aus werde ich einiges erzählen, ich werde euch einiges ab und zu mal fragen, ihr werdet einiges auch aufschreiben, weshalb, wer sich was zu Schreiben mitgebracht hat, ab morgen, nehmt euch dort diese Unterlagen mit, ansonsten werden wir auch Papier und Stifte mit herein bringen und dann könnt ihr euch auch welche dann hier nehmen. Das ist von den Vorträgen und Workshops her, ansonsten gibt es auch Yogastunden und Meditation und Mantrasingen und diese Kombination von Meditation, Mantrasingen, von Yogastunden mit Asanas, Pranayama, Entspannung , mit gesunder Ernährung. Ihr braucht euch hier nicht zu überwinden, morgen mal Salat zu essen. Ich nehme an, für die wenigsten ist das eine Überwindung, aber falls es für jemanden ist, mal ein ganzes Wochenende gesund zu essen, da müsst ihr keinen Schweinehund überwinden, sondern ihr bedient euch an dem reichhaltigen und hoffentlich wohlschmeckenden Büffet und das gibt euch neue Kraft und Energie und Enthusiasmus, so dass ihr dann die nächste Woche einiges umsetzen könnt, was ihr euch vielleicht in dieser Woche erarbeitet, was ihr euch vornehmen wollt.

(Fortsetzung folgt).

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Werde zum Rudelführer des Schweinehunds

So ist es auch mit dem Schweinehund und da werden wir noch mehr darüber sprechen, aber auch der soll unser Diener sein, eben nicht unser Rudelführer. Und da müssen wir auch lernen, wie wir der Rudelführer werden und so kann sich unser Schweinehund entspannen und er wird uns öfters mal mit seiner Freundlichkeit abschlecken und uns kraulen und auf den Schoß springen und uns vielleicht auch dazu helfen, dass wir uns um uns selbst kümmern und um ihn kümmern. So geht es also darum, zu lernen, wie man damit umgeht. Und wie kann man letztlich auch seine Vorsätze in die Tat umsetzen? Es gibt ja auch zu diesem Seminar so eine kleine Beschreibung, da steht „Tipps und Tricks, den inneren Schweinehund zu überwinden. Lerne, deine Vorsätze in die Tat umzusetzen und dein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Erkenne aber auch, dass der innere Schweinehund zu deinem Freund werden kann, dessen Sprache du verstehen kannst und der dir helfen kann, auch langfristig dein Leben zu gestalten. Tipps zur Formulierung von Zielen, zur Tagesablaufgestaltung, für das spirituelle Tagebuch und eine gute Harmonie zwischen Disziplin und Spiritualität.“ Und das ist letztlich die Kunst des Lebens, mit den verschiedenen Aspekten in einem gut umzugehen und das steuern zu lernen. Es gibt ja ein berühmtes Buch, viele von euch kennen es, die Bhagavad Gita . Und dort gibt Krishna im zweiten Kapitel eine kurze Definition von Yoga. Dort sagt er, „Yoga Karmasu Kaushalam. Yoga ist Geschick im Handeln.“ Yoga heißt, geschickt zu handeln, geschickt mit sich umzugehen. Es ist durchaus ähnlich wie im Buddhismus. Im Buddhismus spricht man auch – eigentlich wie im Yoga – nicht von gut und böse, sondern man spricht von geschickt und ungeschickt. Da steckt irgendwo auch die Philosophie dahinter, dass es etwas wirklich abgrundtief Böses nicht gibt. Natürlich gibt es im Yoga die Ethik . Nicht verletzten, nicht stehlen, nicht lügen, Vermeidung von sexuellem Fehlverhalten, Unbestechlichkeit, das sind so die fünf Yamas. Nicht, dass ihr das jetzt falsch versteht. Aber es gibt eben die Aussage, nicht dass irgendein Mensch , der das macht, deshalb abgrundtief schlecht ist, böse ist, des Teufels ist, bekämpft werden muss, am besten umgebracht wird oder man muss um seine Seele ringen, weil der Teufel sie sonst holt, sondern es geht irgendwo davon aus, alles im Menschen hat irgendwo in irgendeinem Kontext einen Sinn und man kann damit geschickter umgehen oder man kann weniger geschickt damit umgehen. Wenn man weniger geschickt damit umgeht, schafft man Leiden für sich selbst und für andere, entweder sofort oder langfristig. Wenn man geschickter umgeht, dann schafft man Glück und Erfüllung und Entwicklung  und Liebe für sich selbst und für andere. Und so ist Yoga natürlich auch keine brutale Disziplin, wie ihr wisst, es ist keine Starrheit, aber es ist auch nicht einfach mal, mal sehen, was kommt, sondern es ist schon ein bewusstes in die Hand nehmen seines Lebens und sein Leben steuern, aber eben nicht steuern irgendwo auf einem windstillen See, wo man genau wählen kann, sondern eben im Meer des Lebens mit allen Stürmen und allem, was dazu gehört. Wir können nicht alles beeinflussen, aber wir können lernen, darauf zu steuern und mit unserem Boot und mit unserer Mannschaft auf unserem Teil des Meeres mit der jetzigen Wetterlage zu steuern und irgendwo an unser Ziel zu kommen, was auch immer es sein mag.

(Fortsetzung folgt).

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Der innere Schweinehund als Diener des Yoga Übenden

Und das ist der zweite Aspekt eines Schweinehundes, er ist unser treuer Diener, er will sich um uns kümmern und egal, was wir mit ihm und unserem Leben anstellen, er will uns dort irgendwo hilfreich sein. Und dann kommt aber noch ein weiterer Aspekt dazu, ein Hund braucht aber auch einen Rudelführer. Und der Hund sollte nicht oder der Schweinehund sollte nicht unser Rudelführer sein. Und so muss man lernen, mit einem Schweinehund umzugehen. Ich muss jetzt zugeben, ich kenne mich mit Hunden etwas besser aus als mit Schweinen, deshalb werde ich mehr auf die Hundeanalogie als auf die Schweineanalogie dort eingehen. Aber, wer von euch hatte mal einen Hund gehabt oder hat einen Hund? Immerhin einige. Als wir uns den Hund angeschafft haben, dort habe ich natürlich Bücher gelesen über Hunde, wie ich das gerne so mache und auch im Internet gesurft über Hund und Hundeerziehung. Und da habe ich gelesen, Hund ist dann zufrieden, wenn er einen Rudelführer hat. Und der moderne Mensch , der probiert mehr gleichberechtigt zu erziehen und zu sein. Und genau das macht den Hund unruhig, denn wenn der Hund denkt, er sei selbst der Rudelführer, ist er in einer sehr armseligen Situation. Die Aufgabe des Rudelführers ist es, sein Rudel zu beschützen und er kann es nicht. Für ein paar Stunden ist er weggesperrt, allein und sorgt sich dann um seine ihm Schutzbefohlenen. Und dann kläfft er und beißt und zerbeißt vielleicht die Möbel und bellt die ganze Zeit und wenn er jemanden sieht, beißt er ihn, denn er versucht irgendwie sich um sein Rudel zu kümmern. Und wenn der Hund weiß, „Ich bin nicht der Rudelführer.“ und Rudelführer kann er eben gegenüber dem Menschen nicht sein, so sind die Lebensumstände nicht. Also, wenn er denkt, er müsste es sein, dann ist er im Stress und wenn er weiß, da ist jemand, der ist Rudelführer, dann ist der ganz zufrieden, dann kann er stundenlang auch allein sein, er weiß, „Mein Rudelführer weiß schon, warum er mich allein lässt und beschützt mich und ich brauche ihn nicht zu beschützen.“ Da muss man bestimmte Sachen machen. Irgendwo muss man zuerst essen, der Hund danach und man muss durch die Tür zuerst durchgehen und wenn der Hund dort sitzt, wo der Rudelführer normalerweise sitzt, muss der Hund sich dort hinsetzen. Den Hund vertreiben geht einem furchtbar gegen den Strich, aber das muss man alles machen. Wenn man das macht, weiß der Hund, „Aha, der ist Rudelführer, o.k., dann bin ich sein Diener.“

(Fortsetzung folgt).

Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga SeminarDen inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.

Sinn des inneren Schweinehunds – vom ganzheitlichen Yoga aus gesehen; Teil 1: Das Schwein

Also, ich will euch da jetzt keine Angst davor machen, was Gutes in eurem Leben einzuleiten, aber ihr seht, es hat eine andere Seite und da wisst ihr auch, da gibt es irgendjemand, der euch davor bewahren will, euer Leben irgendwo zu verändern und komische Sachen dort zu machen. Und der hat so einen kleinen Namen. Diesen Ausdruck gibt es nirgendwo sonst, dieser innere Schweinehund. Ich komme da noch mal ein bisschen darauf zu sprechen. Der hat bestimmt auch Funktionen. Ein Schwein suhlt sich im Schlamm und der Mensch hat auch irgendwo eine Neigung, sich in seinem eigenen Leiden zu suhlen. Menschen haben so eine Art Märtyrerkomplex. Jetzt nicht im ursprünglichen christlichen Sinn verstanden, sondern so in der Alltagssprache. So Märtyrer heißt, man zeigt, dass man leidet und zieht sein Selbstwertgefühl daraus, dass man leidet. Also man will irgendwo – der Schlamm ist bekannt. Und irgendwo fühlt man sich dort zwar nicht wirklich wohl, aber irgendwo. Das ist ein Aspekt. Aber ein zweiter Aspekt von Schwein ist auch irgendwo, es kümmert sich um sich selbst und auch ein Schwein ist eigentlich, wenn es im Schlamm suhlt, nichts Schlechtes. Vom menschlichen Standpunkt aus sieht das Schwein schlecht aus und dreckig, weshalb es ja im Deutschen auch irgendwo so einen Kraftausdruck ist, ein Schimpfwort, aber ein Schwein suhlt sich im Schlamm, weil es gut für die Haut ist. Und das Schwein ist eigentlich ein sehr kluges und intelligentes Tier. Und das steckt auch so ein bisschen drin, zu erkennen, das Schwein ist zum einen etwas, was sich in dem Dreck suhlt, in dem wir bisher sind. Vielleicht in Trägheit, vielleicht im Leiden, in schlechten Gewohnheiten, aber auf der anderen Seite ist es auch irgendwo verkappt, will es uns eigentlich was Gutes tun.

(Fortsetzung folgt).

Niederschrift eines mp3 Mitschnitts „Schweinehund-Podcast“ aus dem Yoga SeminarDen inneren Schweinehund überwinden – mit Yoga und Meditation„. Mit Sukadev Bretz bei Yoga Vidya Bad Meinberg.

Nimm dein Leben in die Hand – die Yoga-Grundlage für den Umgang mit dem inneren Schweinehund

Willst du dein Leiden loswerden? Das klingt banal, aber manche Menschen haben irgendwelche Probleme in ihrem Leben , sie leiden zwar darunter, aber sie wollen sie nicht loswerden. Irgendwo gibt es ihnen Sicherheit. Angenommen, jemand hat sein ganzes Leben eine bestimmte Krankheit gehabt, das strukturiert das Leben , das bestimmt das Selbstbild, das bestimmt irgendwo den Umgang mit anderen Menschen und angenommen, man würde das Problem plötzlich loswerden, dann würde das Leben sich ändern. Ich habe mal so einen umfangreichen Bericht gelesen von Menschen, die in der Kindheit sehend waren und dann irgendwie in der Jugend das Augenlicht verloren haben und dann zwanzig Jahre später mit einer neuartigen Operation wieder sehend geworden sind. Die waren nicht gleich happy danach. Das ist nicht so eine einfache Sache, das muss man wissen. Ein Problem loszuwerden heißt nicht nur, dass es einfach nur schöner wird. Das ist irgendwo eine Umstrukturierung. Dennoch, ich meine, es ist es wert.

(Fortsetzung folgt).

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